Azrath XI - Ov Tentacle And Spirals

Review

Die beiden Gründer von AZRATH XI sind ziemlich umtriebige Gesellen, wobei vor allem Allrounder Asmodeus sich sein Mitwirken in Bands wie u.a. HANDFUL OF HATE, ABSENTIA LUNAE oder auch MELENCHOLIA ESTATICA bereits einen Namen gemacht hat. „Ov Tentacle And Spirals“ ist nach dem Debütalbum „The Shrine Ov All Hallucination“ das Zweitwerk der Italiener und setzt erneut auf eine längst bewährte Death-/Black-Mischung.

Dass dabei ein bisschen der eigene Ansatz auf der Strecke bleibt, ist aber durchaus zu verschmerzen. Auch wenn sich AZRATH XI gern mal im Fahrwasser von gerade polnischen Größen wie BEHEMOTH oder VADER herumtreiben, besitzt „Ov Tentacles And Spirals“ eindeutig seine Momente. Zwar ist der Stil der Italiener meist von angriffslutigem, hohen Tempo geprägt, zu ihrer wirklichen Stärke finden sie aber erst dann, wenn sie den Fuß mal vom Gas nehmen. Die drückende zweite Hälfte von „Maelstorm Descent“ lässt ebenso aufhorchen wie das eher getragene „Beholding The Oceans“, das vor allem mit seinem kurz aufkommenden Klargesang überrascht. Überraschungen sind eh so eine Sache, denn AZRATH XI klingen oberflächlich tatsächlich eher wie Trittbrettfahrer auf hohem Niveau. Aber, sie spicken ihr Material ganz gern mit kleinen Feinheiten, wie die eben angesprochenen Clean Vocals oder auch einem plötzlichen Drumsolo in „Surge“.

Alles in allem ist „Ov Tentacles And Spirals“ hochwertige Kost, die mit dem MORBID ANGEL-Cover „God Ov Emptiness“ sogar noch einen krönenden Abschluss erfährt. Allerdings sind die Vorbilder trotz aller gelungener Kleinigkeiten im Detail zu deutlich zu spüren, um AZRATH XI wirklich ein überschwängliches Lob auszusprechen. Solides Handwerk, ohne große Ausfälle, aber auch ohne wirklich großartig Bemerkenswertes.

09.03.2013

Chefredakteur

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