Eigentlich dauert mir die veröffentlichungsfreie Zeit von BEHEMOTH, die irgendwo zwischen zwei und drei Jahren anzusiedeln ist, viel zu lange. Genauso sind mir die Polen manchmal viel zu langsam, die groovigen Parts passen mir überhaupt nicht ins Gehege und auch das todesmetallisch anmutende Gegrowle ist ein Gesichtspunkt, auf den ich gut und gerne verzichten könnte. Wenn man auf die Truppe von Frontmann Nergal steht, aber ebendiese Kritikpunkte auf irgendeine Weise nachvollziehen kann, dann sollte man vielleicht auf deren Landsmänner AZARATH zurückgreifen. Nicht allein durch das Drumming von BEHEMOTH-Schlagwerker Inferno, klingen diese Ableger durchaus recht authentisch, und doch nicht völlig gleich.
In der Tat ist es das charakteristische Geblaste vom Pyromanen hinter den Fellen, welches “Blasphemers Maledictions“ den eindeutigen Takt gibt und das Ganze gleichermaßen verdächtig an BEHEMOTH annähert. Die Vocals sind dagegen eindeutig düsterer, lassen eine klare Black-Metal-Ader durchblitzen und haben mit den aktuellen Veröffentlichungen der Nuclear-Blast-Kapelle nicht viel gemein. Dann schon eher wieder die Riffs und Arrangements, wobei AZARATH nur in den seltensten Ausnahmefällen die Handbremse ziehen. Ansonsten wird im Sinne von Songs wie “Slaves Shall Serve“ durchgeblastet.
Was bei dem knüppelwütigen Vierer dagegen negativ auffällt ist, dass unterm Strich kein einziges Stück wirklich unabdinglichen Widererkennungswert aufweist. Wie auch die letzten beiden Alben, die mir bekannt sind, knallt die Scheibe von vorne bis hinten ohne Rücksicht auf Verluste durch, zermalmt alles, was sich ihr in den Weg stellt, vergisst dabei aber manchmal ein gewisses Wörtchen namens Songdienlichkeit. So unterstreicht auch “Blasphemers Maledictions“ den Weg von AZARATH, der von knappem Überdurchschnitt geradezu in das Feld von knappem Überdurchschnitt hervorstößt.
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