Ayria - The Gun Song EP
Review
Die junge Dame ist zwar keine Unbekannte mehr in der Elektroszene, dennoch ist AYRIA der ganz große Durchbruch bisher verwehrt geblieben. Trotz zweier Alben und der Unterstützung von Sebastian R. Komor (ICON OF COIL, ZOMBIE GIRL) sind AYRIA weiterhin eher ein Underground-Act, was vor allem auch darin liegen dürfte, dass sowohl in Sachen Qualität als auch Clubtauglichkeit bei den bisherigen Veröffentlichungen Abstriche zu machen waren.
Ähnliches trifft auch auf die 10-Track-EP „The Gun Song“ zu, ein Vorbote des demnächst erscheinenden dritten Albums „Hearts For Bullets“. Die EP bietet unter dem Strich nur zwei neue Songs, eben den „Gun Song“ sowie die B-Seite „Six Seconds“. Bei beiden Songs hält sich der Wiedererkennungswert leider sehr in Grenzen, beide Songs wirken austauschbar. Hinzu kommen die Elektropunk-ähnlichen weiblichen Vocals und eine stellenweise äußerst anstrengende Instrumentierung. Dies alles führt dazu, dass die EP nur begrenzt ein Hörgenuss ist, es sei denn man steht eben genau auf diese Kombination von mehr oder weniger lasziven weiblichen Vocals und groovig-hektischen Synthies.
Die beiden Songs wurden dann auch noch ordentlich durch den Remixer gejagd, zahlreiche Szenekollegen wie LEAETHER STRIP, HEADSCAN oder ESSENCE OF MIND geben den Songs neue Impulse, ohne ihnen dabei jedoch wirklich neues Leben einzuhauchen. Dazu sind die Originalversionen schlicht und ergreifend zu durchschnittlich und es fällt dadurch auch schwer, die acht weiteren Remixe am Stück anzuhören.
Somit bleibt abzuwarten, was das neue Album bringen wird – die Vorab-EP dürfte nur die echten Fans von AYRIA wirklich begeistern.