Ayin Aleph - Ayin Aleph 1

Review

Bevor ich explizit auf das Debütalbum von AYIN ALEPH eingehe, muss ich anmerken dass ich Frauengesang im Metal eigentlich sehr skeptisch gegenüber stehe. 80% aller Veröffentlichungen mit nem Weibchen am Mikro sind schlecht, mindestens 50% der Frauen singen viel zu lustlos, und die meisten Komponisten haben immer noch nicht raus, dass XX- und XY-Chromosome andere Frequenzen abdecken, und dementsprechend auch die Kompositionsweise anders sein muss. Aber die Russin Ayin schießt nochmal jeden Vogel ab: Ich habe selten jemanden so dermaßen unangenehm hoch, spitz und ziegenhaft singen gehört. Klar hat sie ne klassische Gesangsausbildung und trifft auch jeden schwierigen Ton problemlos, aber freiwillig würde ich mir dieses (obendrein viel zu lange) Album niemals anhören.

Lässt man die Stimme mal außen vor, trifft man auf ein recht komplexes Gerüst tief rumpelnder Riffs mit dynamischen Strukturen und handwerklich eigentlich okayem Niveau. Zu musikalischen Highlights gehören „My Bloody Marriage“, das neben einem ziemlich ohrwurmigen Refrain auch mit ungewöhnlicher Akkordarbeit überzeugen kann, und „Valpurgis Night“, wo Ayin mal etwas zaghafter eingesetzt wurde, weswegen man die Nummer auch laut hören kann. Dann klingt auch die Produktion und Abmischung ganz passabel, selbst wenn man sehr deutlich zu hören glaubt, lediglich Schlagzeugsamples zu hören. Da es laut Promobeilage aber einen Schlagzeuger gibt, ist es vielleicht auch nur übelst getriggert.

Und bei dem guten musikalischen Gerüst krieg ich wirklich ein schlechtes Gewissen diese Platte dermaßen zu zerreissen, aber ich würde sie mir nie wieder anhören wollen. 80 Minuten dieser Suppe sind dermaßen kopfschmerzverursachend, dass jedes Pharmazieunternehmen seine helle Freude daran haben könnte. Scheiß auf Kunst, das hier tut einfach nur weh.

03.03.2008
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