Axxis - Kingdom Of The Night II (Black & White Edition)

Review

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Jubiläen wollen anständig gefeiert werden und so kredenzen die Dortmunder AXXIS ihren Fans gleich zwei neue Platten. Beide unter dem Banner “Kingdom Of The Night II”, eine mit schwarzem Artwork, eine mit weißem. Die beiden Scheiben machen schnell klar, dass AXXIS weder etwas verlernt, noch zum alten Eisen gehören. Somit stellt “Kingdom Of The Night II” für die Band um Gründungsmitglied Bernhard Weiss und Fans ein schönes Geburtstagsgeschenk dar.

Der größte Unterschied zwischen beiden Alben liegt darin, dass die ‘Black Edition’ die harte, metallische Seite der Band repräsentiert – die weiße Ausgabe die ruhigere, rockigere. Es ist auch logisch, dass AXXIS diese Unterteilung vornehmen, denn die Band hat sich seit Zeiten des Debüt elegant zwischen den Genres Melodic Metal und Hard Rock bewegt. Die harten Stücke, allen voran das Eröffnungstrippel “Kingdom Of The Night II” (mit gewollter Reminiszenz an den Titeltrack des Debüt), “Venom” und “Beyond The Sky” kommen frisch, unverbraucht und mit dem Esprit einer Newcomerband daher. Die Riffs sitzen genauso wie die Refrains und stehen den Klassikern in nichts nach. Geprägt werden die Songs noch immer von Bernhards markanter Stimme, die sicherlich nicht jedermanns Sache ist, aber nun einmal seit fünfundzwanzig Jahren zu AXXIS gehört. “More Than For One Day”, “Bites Inside” und das auf Deutsch vorgetragene, mit modernem Riffing ausgestattete “Lass dich gehen” fallen gegenüber den genannten Songs – zu denen man auch die restlichen Stücke des Albums zählen kann – qualitativ etwas ab, so dass der positive Gesamteindruck (inklusive einer gelungenen Produktion) leicht geschmälert wird.

Auch die weiße Edition hat ihre Reize und verweist bei “Living In A Dream” ebenfalls an das Debüt, wohingegen „Dance Into Life“ aufgrund der Melodieführung an THIN LIZZYs “Emerald” erinnert. “Hall Of Fame”, das mit amerikanischem Hard Rock Flair versehene “Temple Of Rock” oder die gefühlvolle, sich textlich mit der Loveparade-Katastrophe auseinander setzende Halbballade “21 Crosses” haben ebenso starke Momente wie “Take Me Far Away”. Aber auch auf dem zweiten Teil von “Kingdom Of The Night II” finden sich Stücke wieder Stücke, die musikalisch nicht ganz mithalten können. “Heaven In Paradise” oder “My Eyes” sind etwas zu kitschig geraten und “We Are The World” kann zwar mit einigen netten Ideen aufwarten, zündet aber nicht, so dass man auch hier Abstriche machen muss.

Vielleicht wäre es von der Band schlauer gewesen, die besten Songs beider Alben auf eine einzelne Platte zu packen. Aber trotz der Kritikpunkte muss man attestieren, dass AXXIS sich und ihren Fans also wirklich ein würdiges Geburtstagsgeschenk bereitet haben. Fans sollten sofort zugreifen. Hard Rocker und Fans von melodischem Metal, die ohne die berüchtigten Scheuklappen durch die Welt gehen, dürften sich mit den beiden Teilen von “Kingdom Of The Night II” ebenfalls anfreunden können. Fakt ist, es ist schön zu hören, dass AXXIS sich auch zu ihrem 25-jährigen Geburtstag stark präsentieren.

19.03.2014

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