Axxion - Wild Racer

Review

Ich bekam bei einem Interview mit VOIVOD auf die Frage, warum so viele gute und außergewöhnliche Bands aus Kanada kommen, einmal zur Antwort, dass in dem Land recht wenige Menschen leben und man es sich nicht leisten könne, schlechte Musik zu machen. Klingt plausibel. In Fall von AXXION giert eine weitere talentierte Band mit ihrem Debütalbum „Wild Racer“ nach Aufmerksamkeit. Dabei ist die Musik von AXXION (sprich: Action) nicht unbedingt außergewöhnlich, wenn man sie im Kontext mit Gruppen wie VOIVOD, ANNIHILATOR oder RUSH sieht, dafür hört man der Band aber an, dass sie mit Herzblut an die Sache herangeht und es durchaus ernst meint.

Musikalisch reden wir hier von traditionellem Metal, wie ihn die Landsmänner von SKULL FIST auch zelebrieren. Die musikalische Nähe zu der Band um Jackie Slaughter lässt sich nicht nur am Gesang von Dirty D Kerr – der sich verdächtig nach dem SKULL FIST Frontmann anhört – festmachen, sondern auch songtechnisch geht es auf „Wild Racer “ in die gleiche Richtung. Was auf der anderen Seite nicht verwundert, immerhin hat die Hälfte der Band schon in den Diensten von SKULL FIST gestanden. Für die Musik heißt das, die Riffs kommen knackig und unruhig aus dem Boxen (selten steht ein Akkord länger als einen Takt), Schlagzeugerin Alison Thunderland tritt ihre Mitmusikern gekonnt in den Hintern und schafft es dabei noch treibende Grooves zu spielen. Darüber steht die Stimme von Dirty D, der die gesangliche Höhe betreffend immer an der Schmerzgrenze agiert. Das muss man natürlich mögen, aber da ich auch SKULL FIST nicht abgeneigt bin, kann ich mit den hohen Vocals gut leben. Songs wie der titelgebende Opener, „Tonight“, „On The Edge“ oder „Still Hungry“ kann man sich auch nur schwer in einer anderen Tonlage vorstellen. Die Songs fesseln den Hörer und Ausfälle kann man auf „Wild Racer“ keine ausmachen. Wenn man etwas bemängeln könnte, dann, dass AXXION noch  mehr an einer eigenen Identität arbeiten müssen.

Die Band kupfert nicht blind ab und man kann auch Bands wie GRIM REAPER oder RIOT im Sound der Kanadier ausmachen. Gänzlich mit eigener Note versehen ist das Debüt von AXXION aber noch nicht. Allerdings klingen die Songs frisch und vor allem, wie schon erwähnt, mit viel Herzblut eingespielt. AXXION haben Spaß bei dem, was die machen und das kann man deutlich hören. Traditionelle Metaller, die sich für oben genannte Bands erwärmen können, sollten sich AXXION auf den Einkaufszettel schreiben.

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17.07.2013

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