Für einen Hartwurst-Vertreter hat AXEL RUDI PELL den Balladen schon immer einen ungewöhnlich großen Platz in seinem Schaffen eingeräumt. Mit „The Ballads V“ liegt jetzt das bereits fünfte Album vor, auf dem sich PELL ganz und gar den Schmusesongs widmet.
Der Großteil des Materials ist von früheren Werken bekannt. Ein paar neue Stücke hat sich AXEL RUDI PELL aber trotzdem aus den Rippen gezogen. Das eröffnende „Love’s Holding On“ fällt in die Kategorie der klassischen Powerballade und wird durch Gastsängerin Bonnie Tyler aufgewertet. Auch mit 65 Jahren beeindruckt die Rockröhre der Waliserin noch immer. Das folgende ED-SHEERAN-Cover „I See Fire“ beginnt ähnlich bedächtig, wie sich auch das Original gibt. Gegen Ende zieht der Song nochmal an und die Band dreht ein wenig auf. Doch wer der Originalfassung nichts abgewinnen kann, der wird auch an PELLs Version keine Freude haben. Der dritte Neuling im Bunde ist „On The Edge Of Our Time“, ein sehr episch angelegter Song, der vor allem mit seinem großen Refrain zu überzeugen weiß. Die neuen Aufnahmen sind allesamt fett produziert, handwerklich lassen AXEL RUDI PELL und co. nichts anbrennen.
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Die restlichen Songs sind eine Sammlung von Balladen aus den letzten sechs Jahren der Bandgeschichte. Dazu gehören unter anderem das gelungene NEIL-YOUNG-Cover „Hey Hey My My“ und eine ausufernde Live-Version des DEEP-PURPLE-Klassikers „Mistreated“. Das ist alles durchaus schön anzuhören. Auf Dauer ermüdet die mangelnde Abwechslung aber ein wenig. Denn letztendlich folgen die Balladen fast alle den gleichen Mustern und bauen sich nach einem ruhigen Beginn immer weiter auf, bis sie in einem epischen Finale gipfeln. Natürlich immer flankiert von einem hochmelodischen Gitarrensolo. Mehr als das gibt es auf der Platte aber nicht zu holen.
Wem das reicht, um knapp 75 Minuten lang glücklich zu werden, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Denn die einzelnen Songs auf „The Ballads V“ können durchweg überzeugen. Alle anderen warten lieber auf die nächste reguläre Studioscheibe von AXEL RUDI PELL, die für 2018 angekündigt ist.
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