Axel Rudi Pell - Risen Symbol

Review

Zuverlässig wie ein Uhrwerk stellt AXEL RUDI PELL gute zwei Jahre nach „Lost XXIII“ sein neues Album „Risen Symbol“ zur Diskussion. Im vergangenen Jahr erschien zur Überbrückung der sechste Teil der ebenfalls zuverlässig wiederkehrenden „The Ballads“-Compilation. Wir vermuten, ohne uns zu weit aus dem Fenster zu lehnen, dass der 22. Output des Bochumer Traditionsmusikers uns das gibt, was wir von ihm erwarten – schnörkellosen Hard Rock und Heavy Metal.

AXEL RUDI PELL ist die vertonte deutsche Pünktlichkeit

Eine reguläre PELL-Scheibe ohne Intro? Das gab es zuletzt 2008 auf „Tales Of The Crown“. Passend zur ägyptischen Coverthematik läutet „The Resurrection“ das Werk mit landestypischen Ambientklängen ein, bevor es in „Forever Strong“ übergeht. Die Nummer ist – oh Wunder – einer der typischen Uptempo-Opener. Wie wohl ein AXEL-RUDI-PELL-Konzert aussehen würde, wenn es nur aus Stücken wie diesem, „Ghost In The Black“, „Fire“, „Gunfire“ oder „Survive“ bestehen würde?

Doch wir sind bei „Risen Symbol“ und es folgt mit „Guardian Angel“ einer der Midtempo-Rocker, die wir aus der PELLschen Riffschmiede zur Genüge kennen. Dennoch vermögen sie es, einen immer wieder zu packen. Der ohrwurmige Refrain und Johnny Gioelis gewohnt exzellente Gesangsdarbietung tragen dazu bei. Mit „Immigrant Song“ hat sich ein LED-ZEPPELIN-Cover auf die Platte gemogelt, das Pell mit einem Intro versehen hat und die klassischen „Ahaaa“-Schreie fehlen auch nicht.

Das ägyptische Thema, das Pell schon auf „Black Moon Pyramid“ angeschnitten hat, kommt im Longtrack „Ankhaia“ zum Tragen, der kleine Interludes mit traditionellen Instrumenten und passenden orientalischen Klängen bietet. Stücke jenseits der zehn Minuten hat der Gitarrist genug im Repertoire, doch dieses gehört zu den besten seit „Circle Of The Oath“ und „World Of Confusion“. Die Ballade „Crying In Pain“ setzt keine neuen Akzente und auch „Right On Track“ und „Taken By Storm“ bieten Standardkost.

„Risen Symbol“ liefert das, was wir erwartet haben

Nach 22 Alben immer noch erfolgreich im Geschäft zu sein ohne jemals richtige Grütze produziert zu haben ist eine Leistung. „Risen Symbol“ macht Fans glücklich, gibt Lästermäulern neues Futter und baut Pells Setlistfundus weiter aus. „Never change a running system“ ist ein Motto, das auf AXEL RUDI PELL perfekt zutrifft.

14.06.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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