Ich kann nicht gerade von mir behaupten je ein Fan vom Wattenscheider Blondchen und Deutschlands Antwort auf Ritchie Blackmore Axel Rudi Pell gewesen zu sein. Dass die Dame mit dem schlechten Friseur aber ein ausgesprochen gutes Händchen für astreine Hard Rock Kompositionen hat und konstant qualitativ hochwertige Alben – zumindest aus Sicht der Pell’schen Fanscharen – raushaut, kann selbst ich mich nicht verwehren. „Kings And Queens“ macht hier keine Ausnahme und kann mit einigen starken Hard Rock Nummer, schmalzigen Balladen („Forever Angel“), einem Axel Rudi Pell in Höchstform an der Gitarre und einen fabelhaften Johnny Gioeli am Mikro aufwarten. Überhaupt ist es gerade der Gesang von Mr Gioeli, der die Pell Alben erst so richtig aufwertet. Klar, an den Licks und Soli von Blondie lässt sich kaum mäkeln. Aber was bringst, wenn ich ne Gurke am Mikro stehen hab? Wenn Pell die Powerchords auspackt und Gioeli zum Refrain in den groovenden „Strong As A Rock“, das mich etwas an Klaus Meine und The Scorpions erinnert, oder „Only The Strong Survive“ ansetzt, muss sogar ich zur Perücke und Mikro greifen und vor meiner Stereoanlage mitgröhlen. Aber auch mit Kompositionen wie „Legions Of Hell“, das mit leichtem Black Sabbath Touch daherkommt, oder dem atmosphärischen „Sailing Away“, in dem uns Axel sein ganzes Können vor Augen führt, wenn er gefühlvoll und dezent die Noten aus dem Griffbrett zaubert, hinterlassen selbst bei einem eingefleischten „Pell-Verachter“ wie mir Eindruck. Fazit: Nix Neues bei Pell, aber wie immer in einer Qualität, die seine Anhänger zweifelsfrei zufrieden stellen wird.
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