Axel Rudi Pell - Into The Storm

Review

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Es völlig egal, ob man die Musik von AXEL RUDI PELL mag oder nicht. Wenn ein Künstler seit 25 Jahren aktiv und erfolgreich in der Szene unterwegs ist, muss einem das erst einmal Respekt abnötigen, vor allem in der heutigen Zeit. Zu einem Vierteljahrhundert AXEL RUDI PELL beschenkt sich der Meister selbst in Form eines neuen Studioalbums. Ein Jubiläum, das im Vorfeld nur von einer Personalie etwas getrübt wurde. Mike Terrana, der bei den Fans sehr beliebte Drummer, hat die Band nach fünfzehn Jahren verlassen, so dass auf dem neuen Album “Into The Storm” nun erstmals ein neuer Drummer zu hören ist.

Der ist in Wirklichkeit aber ein alter Bekannter. Bobby Rondinelli hat seine Trommelstöcke bereits für große Namen wie RAINBOW, BLACK SABBATH oder DORO geschwungen und passt auf dem Papier also bestens zum pellschen Clan. Ich hatte mit dem Wechsel hinter dem Kit insgeheim gehofft, dass der gute Axel endlich mal wieder mit einer flotten Nummer im Stil von “Nightmare” oder “Talk Of The Guns” um die Ecke kommen würde. Dem ist leider nicht so und es bleibt auf “Into The Storm” dann doch alles beim Alten. Das wiederum heißt, dass es eine Mischung aus rockigen Midtempo-Stücken und Balladen zu hören gibt.

Nach einem typischen Intro legt die Band gekonnt rockig mit “Tower Of Lies” los. Der Song verleitet den Hörer schon nach wenigen Takten mit dem Kopf mit zu wippen. Der gelungene Refrain animiert zudem sofort zum Mitsingen und dürfte sich im Liveset der Band sehr gut machen. Gleiches gilt auch für das mit balladeskem Einstieg versehene “Touching Heaven”, das intensive “Burning Chains”  oder das Albumhighlight “High Above”. Hier bündeln AXEL RUDI PELL und seine Begleitmannschaft ihre Stärken optimal. Vom Riffing über die Soli bis hin zu fesselnden Hooklines und einer superb arbeitenden Rhythmusabteilung gibt es hier überhaupt nichts zu meckern. “Changing Times” geht wie auch “Long Way To Go” dagegen als gutklassiger, aber nicht überragender Rocker über die Ziellinie. “Into The Storm” selbst entpuppt sich hingegen als schwerfälliger, epischer, orientalisch angehauchter Ohrwurm, der endlich wieder Pells Liebe zu ausufernden Arrangements hervorhebt. Neben dem genannten “High Above” das Highlight der Platte und ein würdiger Abschluss selbiger.

Wo Licht ist, gibt es aber auch Schatten. Auch “Into The Storm” kann sich davon nicht frei sprechen. Mit dem NEIL YOUNG-Cover “Hey Hey My My” haben sich Axel und seine Mannen aus meiner Sicht keinen Gefallen getan. Der Gesang von Johnny Gioeli klingt bei dieser Ballade furchtbar und stellt sicherlich seine schlechteste Leistung seit er bei Pell hinter dem Mikro steht dar. Hinzu kommt, dass die Nummer zwischen “High Above” und “Into The Storm” den Albumfluss komplett stört. Nicht ganz so tragisch, aber ebenfalls als verzichtbar kann man auch die zweite Ballade des Albums (“When Truth Hurts”) bezeichnen. Das Lied tut keinem weh, fällt aber auch nicht sonderlich positiv aus dem Rahmen. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich der Meinung bin, dass AXEL RUDI PELL seinen Zenit in Punkto Balladen überschritten hat. Sternstunden sind diese beiden Nummern aber trotzdem nicht.

Es bleibt also festzuhalten, dass das sechzehnte Studioalbum von AXEL RUDI PELL zwar einige wirklich gute Stücke enthält, auf der anderen Seite beinhaltet das Album auch ein paar Songs, die das hohe Niveau nicht ganz halten können. Fans kaufen das Album natürlich blind und auch für Rockfans, die bislang nicht mit Axels Musik in Berührung gekommen sind, stellt  “Into The Storm” eine reizvolle Angelegenheit dar. Wenn man aber den Backkatalog heranzieht, kommt man zu dem Schluss, dass Pells Jubiläumsalbum zwar ein ganz gutes, jedoch kein herausragendes in der Diskographie darstellt.

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10.01.2014

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