Axamenta - Codex Barathri

Review

Wie würde sich wohl das Resultat einer Zusammenarbeit zwischen Children of Bodom und Cradle of Filth anhören, falls eine solche eventuell mal zustande käme? Es scheint fast so, als hätten sich die Leute von Axamenta ebenfalls diese Frage gestellt aber vermutlich nie daran geglaubt, jemals ein Ergebnis zu Ohren zu bekommen. Aus diesem Grunde wahrscheinlich haben sie gleich selbst die Instrumente in die Hand genommen und versucht, eine mögliche Variante zu kreieren. Und das Ergebnis ist erstaunlich gut geworden, die Belgier haben eine wirklich fabelhafte Mixtur aus Heavy, Death, Gothic und Black Metal zusammengebraut, dieser einige verträumte, ruhige Parts beigefügt und das ganze mit allerhand orchestralen Elementen angereichert. Gesanglich wird einem das übliche Gekreisch und Gegrunze geboten, man lässt sich aber auch mal zu ein paar cleanen Gesangsparts hinreissen, was unter anderem in dem exzellentem Song „Submissive To The All“ der Fall ist. Dieser ist auch ein Paradebeispiel für das Können des bereits seit 1993 bestehenden belgischen Fünfers: sehr melodische, stark keyboardgeprägte Songführung, Stimmungswechsel von düster bis verträumt fröhlich und der häufiger Einsatz einer Orgel und eines Spinetts bestimmen das Geschehen. Die angeführten Faktoren machen es der Band leicht, eine düstere, geheimnisvolle Atmosphäre aufzubauen, welche durch die horror- und fantasylastigen Lyrics noch weiter intensiviert wird. Empfehlenswert sind im Grunde alle Songs, wer aber unbedingt Anspieltipps hören will, für den seien „Liber Angelis“, „Echoes“ oder auch „Liber Deamonis“ genannt. Allein diese Songs sollten alle Freunde melodischen Black Metals von den Qualitäten „Codex Barathris“ überzeugen. Aber: „Was des einen Freud, das des anderen Leid“, deshalb sollten Black Metal Puristen, die sich nur für die ursprüngliche, minimalistische Ausprägung dieser Spielart begeistern können, am besten die Finger von lassen, denn zu keyboardlastig und zu sauber produziert ist das vierte Werk von Axamenta ausgefallen – ich hingegen bin sehr zufrieden, wozu auch das durchaus gelungene Cover seinen Teil beiträgt.

27.04.2002

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1 Kommentar zu Axamenta - Codex Barathri

  1. Anonymus sagt:

    Ich bin mit der Musik auch 100% zufrieden, allerdings finde ich, daß die Schrifft besser ins Cover-Artwork eingearbeitet hätte werden können…

    9/10