Awake The Mutes - Eyes

Review

Wer AWAKE THE MUTES links liegen lässt, schont zwar seine Nerven, könnte aber eine spannende Truppe verpassen. „Eyes“ zeigt zwar, dass weniger manchmal mehr ist, aber eben auch, wie viel kreatives Potenzial in den Mainzern schlummert. Auf ihrem Debütalbum mischen AWAKE THE MUTES munter Nu Metal und Metalcore zu einem teils anstrengenden, teils sehr faszinierenden Gesamtergebnis. Während sich Stakkato-Hagel und brutale Breakdowns die Hand reichen, kann „Eyes“ auch melodisch, zerbrechlich und gewissermaßen idyllisch sein. So beispielsweise im Beginn von „Hologram Rose“, das mit seinen flirrenden Melodien sogar zwischenzeitlich Richtung Post-Rock schielt.

AWAKE THE MUTES zeigen sich auf „Eyes“ von spannend bis anstrengend

„Sulfur“, „Salt“ und „Silicone“ zeigen wiederum sehr deutlich, dass KORN einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Jungs hatten. Diese Referenzen werden aber äußerst charmant in den bandeigenen Sound eingebunden und so zu den wohl spannendsten Momenten des Albums. Doch AWAKE THE MUTES haben auch den Hang, nicht nur auf dem sprichwörtlichen Drahtseil zu tänzeln, sondern dieses einfach nieder zu reißen. So ist der Wechsel aus Growls, Sprechgesang und Klargesang vielseitig, aber nicht immer überragend dargeboten. Eine Randnotiz, die aber von Einflüssen aus elektronisch-hektischen Einspielern, die auch gerne mal quietschen oder einer Alarmsirene („Salt“) übertrumpft wird. Dieses Beiwerk hätte „Eyes“ nicht benötigt. Wer darüber hinweg sehen kann, wird auf ein vielseitiges Album treffen, dass dank seiner zahlreichen Wendungen aber eben gerne mal die Nerven strapaziert.

15.08.2020

Chefredakteur

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