Avsked - Livets Ironi

Review

AVSKED heißt die Band, die Namen der Mitglieder klingen ebenso wie der Titel des Werks skandinavisch und der Herkunftsort ist? Richtig, Berlin. Ziemlich eigenartig, aber da mir leider, außer den spärlichen Angaben der Metal Archives, überhaupt keine Informationen vorliegen, werde ich das nicht weiter kommentieren.

Eigentlich wollte ich ja sowieso einen Verriss schreiben, denn zumindest die ersten Töne von AVSKED, die mein Ohr erreichten, ließen mich schon arg zusammen zucken. Ich bin eigentlich ein großer Fan von miesem Sound und richtig hässlichem Black Metal, aber der Sound der Gitarren erinnerte mich eher an die vergangene WM denn an ein Saiteninstrument. Aber ähnlich wie die Musik des Duos entwickelt auch der Klang im Laufe des Hörens einen sehr eigenen Charme. Liebhaber des filigranen Black Metals werden die Berliner dennoch verachten, keine Frage, aber diese Musikrichtung war ursprünglich ja auch nicht dafür gedacht schön zu klingen.

Es fällt auf jeden Fall schwer, bei AVSKED Vergleiche zu ziehen. Die Musik ist melancholisch, aber nicht im Sinne des heutigen Depressive-Black-Metals, eher im Sinne von STRID. Sie klingt skandinavisch, aber eben nicht nach Norsecore, viel mehr nach DÖDFÖDD Und sie ist rau, aber, durch gelegentliche Klavier-Passagen wiederum fast schon zart.

Da mir leider ebenso keine Titel vorliegen, kann ich auch keinen Song hervorheben, was aber andererseits auch nicht unbedingt schlimm ist, denn man sollte vermutlich das ganze Werk am Stück genießen, um es wirklich greifen zu können. „Livets Ironi“ ist in keinem Fall schnelle Massenware, sondern braucht Zeit und vor allem Verständnis beziehungsweise ein Gespür und eine Vorliebe für wirklich fiesen und hässlichen Black Metal. Wenn dies vorhanden ist, dann wird man auch mit AVSKED warm, die mich auf jeden Fall mit jedem weiteren Durchlauf mehr und mehr überzeugen konnten.

14.07.2010
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