Hässliche Musik für schöne Menschen – so lautet der Slogan von AVERAGE ENGINES. Dabei krönen sie ihren alternativen Rocksound mit einem feinen Gespür für Melodien, was diesen alles andere als hässlich, sondern vielmehr ausgesprochen gefällig tönen lässt. Leute, überlasst den albernen Schlachtruf lieber irgendwelchen ultrabösen Black-Metal-Pandabärchen und steht zu eurer akustischen Schokoladenseite!
Herausgebracht haben AVERAGE ENGINES ihr zweites Album über das bandeigene Mini-Label „Brutkasten“ und auch bei der Finanzierung bediente man sich eines Indie-Konzeptes: Crowdfunding. Das ist ja momentan ohnehin schwer angesagt und so fand man über Startnext genügend Unterstützer, um „Follow. Fail. Repeat.“ zu einem runden und von einer durchwegs überzeugenden Produktion gekrönten Rock-Album machen zu können.
Sowohl im Gesang von Frontmann Tim B. Ukena als auch in den fett groovenden Riffs scheint immer wieder ein Hauch vom Funk-Rock-Sound eines Lenny Kravitz durch, ohne dabei jedoch allzu dominant zu werden. Das hält die Stücke spannend und verleiht ihnen einiges an Tiefe. Eine ordentliche Prise positivster Crazyness lebt man hingegen weniger in der Musik als in dem künstlerisch anmutenden „fallender Engel mit Laserstrahlen-Blick“-Artwork und manchen Songtiteln aus. „Where Others Got A Heart I’ve Got An Asshole“? Klingt irgendwie ungesund. Und wer ist eigentlich dieser Max Birnstiel, den die Band gerne zu ihrem zukünftigen König ausrufen möchte?
Fragen über Fragen, die auch in den von der Tracklist totgeschwiegenen Songs Nummer 6 und 9 nicht beantwortet werden. Macht aber nix, denn immerhin macht „Follow. Fail. Repeat.“ einfach Spaß und bietet von wenigen allzu vorhersehbaren Indierock-Passagen abgesehen ein auch langfristig unterhaltsames Alternative-Paket. Beim nächsten Mal vielleicht noch ein oder zwei echte Highlight-Stücke dazu, dann dürft ihr mich auch als echten Fan bezeichnen, Jungs!
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