Ob sie nun seit 2011 aktiv sind oder bereits drei Jahre früher gegründet wurden, scheinen die Italiener AVELION offenbar selbst nicht zu wissen. Doch wo der beigelegte Promo-Text den Angaben der offiziellen Facebook-Seite widerspricht, braucht die Bandgründung uns ohnehin nicht wirklich zu interessieren, uns geht es vor allem um die Musik auf ihrer Debüt-EP „Liquid Breathing“.

Diese kategorisiert die Band selbst als „NextTo Metal“, was die moderne Herangehensweise an das Songwriting offensichtlich unterstreichen soll. Da werden munter Elemente aus Industrial, Core, Djent, Melo-Death und einem gefühlten Dutzend weiterer Subgenres miteinander verquirlt und in Form gegossen. Erstaunlicherweise klingt das Ergebnis nicht halb so wirr, wie man vermuten könnte, sondern macht einen recht geordneten, weitestgehend homogenen Eindruck.

Sicherlich, der Weisheit letzter Schluss ist der AVELION-Sound nicht und immer wieder entlarven abrupte Sprünge und Stimmungswechsel die kompositorische Flickschusterei. Dennoch verliert der geneigte Zuhörer den roten Faden bestenfalls vorübergehend aus den Augen, ohne ihn aber gleich völlig zu verlieren. Ein echter Hit ist in den drei „Liquid Breathing“-Stücken nicht enthalten, dafür aber auch kein Totalausfall. So dürfen Freunde moderner Hartwurst-Klänge hier durchaus ein Ohr riskieren und gespannt auf das Full-Length-Debüt von AVELION sein.