Avatarium - The Girl With The Raven Mask

Review

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Zwei Jahre nach ihrem selbstbetitelten Debüt kehren AVATARIUM mit „The Girl With The Raven Mask“ zurück. Dabei wirkt das neue Album noch runder und ausgereifter als der Vorgänger „Avatarium“: Zwischenzeitlich mit einiger Live-Expertise ausgestattet scheint aus AVATARIUM langsam mehr zu werden, als eine bloße Spielwiese für altgediente Doom-Veteranen.

Dabei atmet auch „The Girl With The Raven Mask“ die Atmosphäre der Über-Doomer CANDLEMASS, die klar erkennbar als Leitbild, nicht jedoch unbedingt als plumpe Schablone dienen. Exemplarisch sei hier das episch-verspielte „The January Sea“ genannt: Starke Melodien, gepaart mit einem deutlichen Hang zur Dramatik und kantige Brüche – klassischer Doom zwar an der Basis, allerdings modern ausgelegt und kraftvoll vorgetragen. Nicht auszudenken, wenn Herr Mikael Åkerfeldt hier auch noch, wie ursprünglich bei der Gründung von AVATARIUM geplant, seine Expertise hätte einbringen können. „The Girl With The Raven Mask“  ist ein erfrischend abwechslungsreiches Album geworden. So transportiert ein Titel wie „Pearls And Coffins“ eine westernhafte Atmosphäre, das balladeske „Iron Mule“ nimmt progressive Einflüsse auf und der treibende Titeltrack geht ordentlich und schmissig nach vorne. Gemein haben alle Titel des Albums dabei eines: Eine angenehme Eingängigkeit, gepaart mit einem feinen Gespür für markante Melodien – nach den ersten Hördurchgängen ertappt man sich schnell beim Mitpfeifen der fast poppigen Passagen.

AVATARIUM beginnen mit „The Girl With The Raven Mask“ ihren eigenen Stil zu schärfen – und über allem schwebt erwartungsgemäß die bemerkenswerte Gesangsleistung von Frontfrau Jennie-Ann Smith. Ihr kraftvoller und abwechslungsreicher Gesang ist das Aushängeschild dieses Albums, dahinter müssen selbst die kompositorische Gesamtleistung und der beachtliche instrumentale Beitrag von Gitarrist Marcus Jidell (EVERGREY) und Tieftöner Leif Edling (Ex-CANDLEMASS) letztlich kapitulieren. Ähnlich dem aktuellen Werk „The Unspeakable“ der Occult Rocker von YEAR OF THE GOAT ist der Gesang eben jenes Element, das aus einem guten Album ein richtig gutes Album macht. Dies ist Stärke und sicherlich auch Schwäche von AVATARIUM zugleich: Der prägende Stil von Frau Smith ist eine sichere Bank, hinter dem man sich dauerhaft allerdings nicht verstecken sollte, will man höhere Ziele erreichen.

Ein würdiger Nachfolger für das starke Debütalbum ist AVATARIUM mit „The Girl With The Raven Mask“ zweifelsfrei gelungen – und die Schweden haben damit den Beweis angetreten, dass in ihnen mehr steckt als eine musikalische Eintagsfliege.

14.10.2015

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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