Avatarium - Avatarium

Review

Man kann es drehen und wenden wie man will, aber Leif Edling hat den Doom Metal einfach im Blut. Der gute, umtriebige Mann (u. a. KRUX, JUPITER SOCIETY) kann einfach nicht anders, und nachdem sich CANDLEMASS wieder einmal im Ableben befinden, war es klar, dass sich der kreative Kopf schnell ein neues Betätigungsfeld sucht. Daher wurde vor einigen Monaten das Projekt AVATARIUM gegründet. Neben Edling besteht AVATARIUM zudem aus Gitarrist Marcus Jindell (EVERGREY), Schlagzeuger Lars Sköld (TIAMAT), Keyboarder Carl Westholm (JUPITER SOCIETY, KRUX) und  Sängerin Jennie-Ann Smith. Und so gar nicht Doom ist die Geschwindigkeit – denn inzwischen liegt schon deren gleichnamiges Debütalbum vor. Ein Schnellschuss?

Alleine der Name Edling bürgt ja schon für Qualität, und auch die musikalischen Fertigkeiten seiner nicht gerade unbekannten Mitstreiter sind unbestreitbar. Geballte Erfahrung also. Wie klingen aber AVATARIUM? Geboten wird eine Mischung aus (natürlich) Doom Metal, hier ist natürlich die Handschrift von Leif mit den düsteren, melodisch-schleppenden Riffs unverkennbar, und 70er Hard Rock / Classic Rock. So stecken neben den fast immer präsenten BLACK SABBATH auch Einflüsse von JETHRO THULL und RAINBOW im Klangbild von AVATARIUM. In den dynamischen Stücken steckt genug Platz für einige progressive Parts und Hammond-Sounds. Die wirklich große Überraschung ist allerdings die Stockholmer Sängerin Jennie-Ann Smith mit ihrer kraftvollen, charakteristisch dunkel-rauen und bluesigen Stimme, welche zusätzlich für Vielfalt sorgt. So gibt es zwar mit dem monumentalen „Moonhorse“ eine total an klassische CANDLEMASS angelehnte epische Doom-Hymne mit fantastischen Drum-Fills, ebenso wie das folgende „Pandoras Egg“ mit traditionellem Doom-Riffing und tollem Groove, aber AVATARIUM können auch anders. „Lady In The Lamp“ ist bspw. so eine richtig schöne, klassische Rocknummer, wie es einige auf diesem Album gibt. Gerade die zweite Hälfte der Songs klingt trotz einiger klassischer Doomriffs deutlich ruhiger.

Die vertretenen Namen haben nicht zuviel versprochen, AVATARIUM haben mit ihrem Debütalbum eine tolle Mischung aus Doom Metal und klassischem Rock rausgebracht, dessen größten Pluspunkte die prägnanten Riffs, die hervorragenden Melodien sowie die äußerst talentierte Sängerin mit ihrem besonderen Timbre sind.

28.10.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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