Avantasia - Here Be Dragons

Review

Galerie mit 29 Bildern: Avantasia - Here Be Dragons Tour 2025 in Bamberg

Tobias Sammet geht mit seiner Metal-Oper AVANTASIA in die zehnte Runde. Nach zwei „Moon“-Alben wendet der Fuldaer Musiker sich dem klassischsten Power-Metal-Thema überhaupt zu: Drachen. „Here Be Dragons“ erscheint ein knappes halbes Jahr nach „Hic Svnt Dracones“ von DRAGONY, doch das ist wohl ein Zufall. Sammet hat für sein Jubiläumsalbum wieder eine illustre Riege an Gästen eingeladen. Namedropping? Geoff Tate, Michael Kiske, Tommy Karevik, Ronnie Atkins, Bob Catley, Adrienne Cowan, Kenny Leckremo und Roy Khan sind dabei. Das Cover gestaltete Rodney Matthews, der für viele MAGNUM-Cover verantwortlich ist. Alles in allem schafft das Voraussetzungen für ein mindestens sehr gutes Werk.

AVANTASIA beschwören die Drachen

„Creepshow“ eröffnet „Here Be Dragons“ und ist ein klassischer Sammet-Solo-Song, wie man ihn von diversen Vorgängern kennt. Es ist die offensichtliche Single-Wahl und funktioniert gut. Das anschließende Titellied stellt den obligatorischen Longtrack dar und ist mit seiner balladesken Art ein Grower. Das gesangliche Zusammenspiel von Geoff Tate und Tobias Sammet passt, doch bis zur Zündung dauert es ein paar Durchläufe.

Umso flotter geht „The Moorlands At Twilight“ ins Ohr, das dank des Features von Michael Kiske (HELLOWEEN) und flotter Doublebass-Drum wohlige Erinnerungen an „The Metal Opera“-Zeiten weckt. So muss EU-Power-Metal klingen! Ein furioses Gitarrensolo rundet die Nummer ab. „The Witch“ sorgt mit seinen mystischen Synthesizer-Klängen für Horror-Atmosphäre und KAMELOT-Sänger Tommy Kareviks Stimme ist für unheimliche Tonlagen immer eine gute Wahl.

Eine Rundreise durch 25 Jahre AVANTASIA

„Phantasmagoria“ ist ein klassischer Uptempo-Sammet-Atkins-Song, doch man muss honorieren, wie hervorragend sich der PRETTY-MAIDS-Sänger trotz seiner schweren Erkrankung am Mikrofon schlägt. Besonders schön wird es dann mit „Bring On The Night“, das dank Bob Catley wie eine MAGNUM-Gedächtnisnummer für Tony Clarkin klingt. Es ist ein lässiger Melodic-Rocker mit grandiosem Ohrwurmrefrain.

„Unleash The Kraken“ geht wieder zurück zu den Anfängen von AVANTASIA. Die Solo-Nummer könnte auf einem EDGUY-Album der „Hellfire Club“-Ära stehen und macht nostalgisch. „Avalon“ driftet in stark symphonische Gefilde ab und Adrienne Cowan (SEVEN SPIRES), die schon lang Livemitglied ist, hat ihren ersten Studioeinsatz. Ihre Darbietung ist ausgezeichnet, doch wer ihre Hauptband kennt, weiß, dass sie zu deutlich mehr fähig ist.

„Against The Wind“ überzeugt mit einem starken Kenny Leckremo (H.E.A.T.) und seinem starken Drive. Hier packt Tobias Sammet endlich seine höchsten Gesangsnoten aus und singt sich die Stimmbänder wund. Das ist vielleicht nicht innovativ, aber wie Schokolade: Kennt man, will man wieder. Ebenso geht es einem mit dem abschließenden „Everybody’s Here Until The End“ – die Halbballade trieft vor Pathos, doch allein Roy Khan (CONCEPTION) ist es wert, sich das Ding immer wieder laut in die Ohren zu drücken.

„Here Be Dragons“ ist eine Best-Of mit neuen Songs

Man könnte meinen, „Here Be Dragons“ sei eine Zusammenstellung einiger der besten AVANTASIA-Lieder. Vieles klingt vertraut, obwohl es neu ist. Trotzdem nutzt sich die Scheibe nicht schnell ab und sorgt mit durchweg hochkarätigen Musikern für diverse Highlights. Von „The Metal Opera“ über „The Scarecrow“ bis zu EDGUY-Trauernden sollte hier jeder etwas finden.

Shopping

Avantasia - Here Be Dragonsbei amazon14,99 €
21.02.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

Shopping

Avantasia - Here Be Dragonsbei amazon14,99 €
Avantasia - Here Be Dragons/Mediabookbei amazon29,99 €
Avantasia - Here Be Dragons/Artbookbei amazon56,99 €
Avantasia - Avantasia, Neues Album 2025, Here Be Dragons, CD Digipakbei amazon29,90 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37531 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

3 Kommentare zu Avantasia - Here Be Dragons

  1. Werner sagt:

    Morjen morjen,

    die ersten Sachen von Avantasia haben mir damals sehr gut gefallen – hab auch alles brav gekauft .

    Aber mit der Zeit hat sich das arg verschlissen und ich kann die Werke nicht auseinanderhalten und irgendwie weiß ich immer schon vorher, wie es weiter geht im Song und auf der Bühne war mir Herr Sammet noch nie sonderlich symphatisch mit seinen endlosen Sprüchen, hab irgendwo noch eine Edguy Konzert DVD rumliegen – wo ich mir dachte, was glaubt der wie alt sein Publikum ist – 10?

    Aber das hat ja nichts mit der Musik zu tun – unterm Strich höre ich auch heute noch lieber Edguy als Avantasia und das letzte Avantasia Album kaufte ich mir nicht mehr – bekam es dann von einem befreundeten Musikvideoproduzenten geschenkt – Kharma? – die besten Storys schreibt das Leben:)

    Ist ja auch wieder nett gewesen, aber es staubt in der Sammlung nach zweimaligen Hören ein.

    Ich werde kommende Woche, wenn das neue Album rauskommt – mal reinhören – denke aber, es geht mir wie gehabt –

    und vermute, es wird wieder in der Ecke 7/10 für mich landen – wo ich es nicht nochmal höre, da sich so viele Sachen auf 8-9 Niveau für mich bewegen, daß ich kaum hinterher komme und manchmal auch ein 10er dabei ist.

  2. Huetti sagt:

    @Werner:

    Mir geht es bei Avantasia ganz genau so, wie dir.
    Offenbar denkt der gute Herr Sammet musikalisch genau so wie ich, denn ich kann auch mit meiner absolut rudimentären Songwriter-Erfahrung diverse Avantasia-Songs und vor allem deren Gesangslinien schon komplettieren, noch bevor ich den Song jemals komplett gehört habe.

    Nichts, was unter dem Avantasia-Label veröffentlicht wurde finde ich schlecht. Alles hat ein unbestreitbares Qualitätsniveau und vieles finde ich für sich gesehen sogar richtig gut. Aber alles, was nach der „Scarecrow“ kam, ist irgendwie so ein großes „Gesamtding“, das für mich auf hohem Niveau relativ austauschbar bleibt.

    Auch hier: wenn man das Album mal irgendwo im Angebot für kleines Geld kriegt, oder ich es irgendwo gebraucht bekomme, werde ich es mir bestimmt irgendwann mal zulegen und garantiert nicht enttäuscht sein, aber direkt zum Vollpreis kaufen werde ich es bestimmt nicht.

  3. Werner sagt:

    Morjen,

    die Scheibe ist raus und ich hab sie gleich heute morgen bei Amazon Music abgeackert. Ist für mich etwas besser ausgefallen als erwartet, auch wenn ich einige Sachen weggelassen hätte – sehe ich einen Punkt über dem Vorgängeralbum.

    Aber eben halt das meiste gefühlt schon mal so gehört- daher kann ich nicht über 8 mit der Bewertung gehen.

    Wäre das mein Erstkontakt mit der Band, würde ich wohl höher greifen:)

    Mal schauen, lege ich mir evtl. dann doch auf CD zu – wenn ne coole Aktion kommt.

    8/10