Irre, jetzt ist es schon knapp 3 Jahre her, seit Rune (Blasphemer) Eriksen seine einstige Bandheimat MAYHEM verlassen hat, und „Onyx“ ist nun auch schon das vierte Album seiner neuen Heimat AVA INFERI. Wenn man sich die schnelle Aufeinanderfolge von neuen Alben der Portugiesen anschaut, scheint ihm der Wechsel wirklich gut getan zu haben.
„Onyx“ knüpft da an, wo „Blood Of Bacchus“ vor 1,5 Jahren aufgehört hatte. Immer noch verbinden AVA INFERI gekonnt atmosphärischen Gothic und Doom Metal mit neoklassischen Elementen und progressiven Einschüben. Im Fokus stehen dabei selbstredend die bestechende, sehr abwechslungsreiche Gitarrenarbeit mit ganz großen Melodien von Rune sowie der starke, warme Gesang von Carmen Simões. Die Stücke sind von melancholischer Grundstimmung geprägt, strahlen aber gleichzeitig eine lebendige Leichtigkeit aus. Was etwas auffällt ist, dass Runes Faible für progressive Experimente auf „Onyx“ nicht mehr so stark ausgeprägt zu sein scheint wie auf den Vorgängern, das aktuelle Werk wirkt kompakter, eingängiger und direkter, der progressive Aspekt wirkt subtiler, nicht mehr so vordergründig. Als Beispiel sei hier das Stück „The Living End“ genannt, welches stark vom 80er Jahre Gothic Rock beeinflusst ist, groovig und sehr catchy, ohne störende Schnörkel, und doch passiert da so einiges an der Gitarre. Noch immer sind es die dynamischen Arrangements, welche viel zum Reiz der atmosphärischen Stücke beitragen. Dazu passend gestaltet sich der Sound, welcher von Dan Swanö veredelt wurde, und tatsächlich auch 80er Jahre Feeling ausstrahlt.
„Onyx“ ist wieder einmal ein tolles Album aus dem Hause AVA INFERI geworden. Schwermütig und melancholisch zwar, aber dennoch leichtfüßig schwebend. Die progressive Komponente wurde feinfühliger in die Stücke eingewoben, um mehr Platz für starke Melodien zu lassen. Die dunkle Schönheit des Onyx strahlt durch diese elegische Musik.
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