Autumnblaze - Perdition Diaries

Review

Mit „DämmerElbenTragödie“ oder „Bleak“ hatten AUTUMNBLAZE die Wogen des schwarzen Emotionenozeans noch fest unter Kontrolle, bevor sich die Band nach Veröffentlichung ihres letzten, mit Alternative Rock geschwängerten Albums „Words Are Not What They Seem“ selbst versenkte. Fünf Jahre später erheben sich die Deutschen in klassischer Besetzung mit Markus „Eldron“ Baltes, Christian „Arisjel“ Seibert und Markus „Schwadorf“ Stock aus ihrem nassen Grab und liefern mit „Perdition Diaries“ einen neuen Longplayer ab, mit dem man sich auf die Anfänge von AUTUMNBLAZE zurückbesinnen will.

Das gelingt den Jungs mit ihrem aggressiv nach vorn treibenden Opener „Wir Sind Was Wir Sind“ zunächst auch hervorragend, bevor sich Songs wie „Who Are You“ und „Empty House“ ziemlich unspektakulär in melancholischem Doom Rock suhlen. Zwischendurch immer wieder eingewobene Black-Metal-Rasereien lockern das Geschehen leider nur wenig auf, denn die monotonen Passagen überwiegen und ermüden schnell. Gefühlte Verzweiflung und Finsternis überträgt sich auf den Hörer kaum und verliert sich zunehmenst in unbedeutender Langeweile. Obwohl auch „Ways“ in gewisser Weise in diese Kategorie einzuordnen ist, vermag es der von Piano und Flöte getragene Song doch mit Stimmungen zwischen Trauer und vager Hoffnung zu spielen, sofern man sich diesen Klängen zu diesem Zeitpunkt noch öffnen und unbefangen hingeben kann.

„Perdition Diaries“ spiegelt die durchwachsene Wiedergeburt eines einst dunklen Kristalls wider, der hier mit überwiegend trivialen Riffs simplen Doom Rock mit eingestreuten Black-Metal-Anleihen offenbart, der leider viel zu emotionsarm präsentiert wird, gleich einer auf hoher See treibenden Leuchtboje, deren Leuchtkraft im dichten Nebel kaum noch zu erkennen ist.

14.08.2009
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