Autopsy - Macabre Eternal

Review

Nach der richtig guten EP „The Tomb Within“ von 2010 haben die wiedervereinigten Sezierspezialisten von AUTOPSY schnell ein neues Album angekündigt, und ich glaube behaupten zu dürfen, dass sich nicht wenige Death Metaller der alten und auch neuen Garde die Hände nach diesem Eiterguss reiben. Here it is: „Macabre Eternal“, der Griff in den Madenpott, die Wanze im Genick, das Blut an der Gabel, die Faust im Hirn oder kurz gesagt, ein blutig frisches Hasswerk voller Brutalität und krankem Mindfuck. Natürlich kommt das Ganze auf dem Hauslabel Peaceville Records, die auch schon für die frühen Alben der Amis verantwortlich sind.

Gleich während der ersten Töne des Openers ist eindeutig klar, mit wem man es hier zu tun hat. So klingen verdammt nochmal nur AUTOPSY und keine andere Band, nicht einmal die nahen ABSCESS klangen so speziell. Der Sound ist räudig aber keineswegs schlecht, weit weg vom Trigger-Kack der heutigen Moderne, ohne sterilen Feinschliff und ohne doppelten Boden, ohne Gummi und trotzdem mit richtig dicken Eiern. Wenn dann noch Chris Reifert mit seiner wahnsinnigen Stimme die stets abgefahrenen Texte hinzuröhrt, dürfte es um jeden geschehen sein, der halbwegs seinen Verstand verloren hat. So irre diabolisch klingt einfach nur Reifert.

Die Songs selbst knüpfen nahtlos an dem an, was AUTOPSY früher bereits von sich gaben und wofür sie schon immer standen. Egal, ob man nun beispielsweise „The Tomb Within“, „Acts Of The Unspeakable“ oder „Mental Funeral“ als Vergleich ranzieht, es finden sich an jedem Ende und jeder Ecke Parallelen und Wiedererkennungspunkte. Sie sind wieder da, die schleifenden, langgezogenen, kranken Parts mit schleppendem Drumming, kranken Gitarrenmelodien und Reiferts irren Gurgel-Vocals. Abgelöst werden sie gerne und oft von schnellen Einschüben und wilden Ergüssen. AUTOPSY pur in jedem Beat und jeder Melodie, einfach in jedem verdammten Ton. Herausstechend und deshalb wohl noch wichtig zu erwähnen ist, dass sie mit „Sadistic Gratification“ einen Longtrack mit über elf Minuten Spielzeit am Start haben. Es gibt also wirklich die absolute Vollbedienung. Jede Kehle wird gnadenlos geschlitzt.

Auch wenn es ruhig etwas mehr Parts hätte geben können, die langfristig im Ohr hängen bleiben und an die man sich selbst noch auf dem Pott beim drücken erinnert, mehr Old School als auf „Macabre Eternal“ geht einfach nicht und wem das nicht passt, der soll sich irgend eine bescheuerte neumodische Kinderriegel-Combo anhören und zurück zu Mami in den Schoß krabbeln. Hier gibt es Blut, Exkremente und Leichenteile und verdammte Axt, so soll das auch sein. Also los, auf geht’s zur Blutweihe. AUTOPSY sind die Herrlichkeit, Makaber in Ewigkeit, Amen.

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24.05.2011

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3 Kommentare zu Autopsy - Macabre Eternal

  1. Hans-Hubert sagt:

    Ich weiß nicht, wie oft ich es mit Autopsy schon versucht habe. Klar, das schöne raue, blutige Gepolter müste eigentlich genau meins sein, und auch die morbide Stimmung müsste genau meine Ader treffen… aber öhjapff… am Anfang ist noch Mitnicken angesagt, aber nach zwei oder drei Songs rattert das alles durch mich durch. Ich geb’s auf…

  2. Matthias sagt:

    Dann hör’s doch einfach nicht, Mensch. Ständig dieses Genörgel…

  3. Anonymous sagt:

    gute death metal platte, wenn auch für autopsy verhältnisse hochwertig polierter sound *g*
    @ The Law: Recht hast du!

    7/10