Automb - Chaosophy

Review

Wie ergattert man als vor gerade einmal drei Jahren gegründete Band einen Vertrag beim renommierten polnischen Label Witching Hour Productions, welches beispielsweise durch die Veröffentlichung von BATUSHKAs „Litourgiya“ Kultstatus besitzt? AUTOMB kennen die Erfolgsformel.

AUTOMB werfen einiges in den Ring

Denn die US-Black-Metaller sind die neue Band von Serge Streltsov, der von 2016 bis zum plötzlichen Tod von Frank „Killjoy“ Pucci im Jahre 2018 Gitarrist bei den legendären NECROPHAGIA gewesen ist, und seiner Freundin Danielle Evans. Mit Scott Fuller, dem aktuellen Drummer von MORBID ANGEL, haben sich AUTOMB ein Schwergewicht an der Schießbude zumindest leihweise gesichert.

Fuller ist eine echte Maschine und zieht ein unglaubliches Fundament in „Chaosophy“ ein. Das ist technisch und spielerisch gesehen absolute Champions League. Allerdings macht auch Danielle Evans als Bassistin und insbesondere Sängerin mit überraschend rauer Kehle eine gute Figur.

Entsprechend der Vorbildung der gestandenen Musiker Streltsov und Fuller ist der Black Metal von AUTOMB technisch ausgelegt, verzichtet auf Barock oder Romantik und geht im Stil der alten GORGOROTH geradlinig und brutal nach vorne. Das Chaos in „Chaosophy“ ist strukturiert, musikalisch in keiner einzigen Sekunde unkontrolliert. Daher ist das Album keinesfalls ohne künstlerischen Anspruch, verzichtet aber gleichzeitig auf besondere Sorgfalt in der albumweiten Konstruktion von Spannungsbögen. Die Art und Weise des Songwritings von AUTOMB speist sich stark aus der Death-Metal-Erfahrung von Streltsov.

Zusammenfassend ist es insbesondere die hohe Qualität des Debütalbums „Esoterica“ (2018) und dem nun nachfolgenden „Chaosophy“, welches der Band eine große Reichweite und den verheißungsvollen Deal mit Witching Hour Productions beschert hat. Zudem profitiert AUTOMB vom guten Netzwerk des Serge Streltsov, welcher die Zusammenarbeit mit Ausnahmedrummer Scott Fuller initiiert hat.

„Chaosophy“ ist hochklassiger Black Metal…

…der technisch auf höchstem Niveau komponiert, eingespielt und produziert ist. Am Ende bleibt ein atemloser Hörer zurück, der zwar nicht wirklich viel Neues, dafür aber kompromisslose Härte ohne jede Einschränkung und ein technisches Feuerwerk erlebt.

08.04.2020
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