Australasia - Sin4tr4

Review

Es ist wohl nicht verwunderlich, dass ich bei dem Band-Namen AUSTRALASIA sofort an PELICAN denken musste, die ein gleichnamiges Album rausgebracht haben. Tatsächlich werden die Post-Pioniere auch als einer der Haupteinflüsse AUSTRALASIAs genannt, wobei ich das allerdings absolut nicht unterschreiben kann. Ohnehin fällt mir in letzter Zeit immer häufiger auf, dass Bands werbetechnisch mit großen Namen geschmückt werden, mit denen sie wenig bis rein gar nichts zu tun haben. AUSTRALASIA haben, so schön und vergleichswürdig der Name auch klingt, rein gar nichts mit PELICAN zu tun; allerhöchstens vielleicht, dass sie ebenfalls irgendwo am Rande des Post-Bereichs rumkrebsen. Weiter werden solch illustre Namen genannt wie, Achtung, AT THE GATES (hä?), JOY DIVISION (HÄÄÄ???), CULT OF LUNA (bitte was???), ISIS (jetzt wirds lächerlich, Leute) und RED SPAROWES, MOGWAI und… OK, ich spare mir weitere Aufzählungen. Für mich liest sich das eher wie der reine Wunsch, etwas mit genannten Bands gemein zu haben oder das benutzen großer Namen um hier Eindruck zu schinden. Keine Ahnung, welcher Promo-Mensch dahinter steckt, aber angesichts der gehörten Musik und diesen ganzen Namen muss ich mich echt fragen, ob mich hier jemand verarschen will?

Dabei finde ich solche Vergleiche im Falle AUSTRALASIAs völlig unnötig, denn die Truppe klingt relativ eigen genug, um sich nicht messen zu müssen. Sie verbinden unkomplizierte Post-Sounds mit schnellen Ausbrüchen, die jedoch trotz aller Geschwindigkeit (gerne mal gibt’s Blast-Alarm) nie so richtig den Bogen zum Metal spannen. Irgendwie pendeln die Musiker auf „Sin4tr4“ immer zwischen den Welten. Schlecht ist die Schose hier nicht, keineswegs, aber so richtig klasse auch nicht. Elektronische Zwischenspielchen werden ebenfalls genutzt und lockern das ganze hier gut auf, bringen Abwechslung rein und zeigen AUSTRALASIA von einer aufgeschlossenen Seite. Qualitativ sind die Stücke allesamt in Ordnung, richtig umwuppen tut mich allerdings kein einziges.

Ich fasse also zusammen, dass „Sin4tr4“ eine gute EP ist, die man hören kann. Wem allerdings nach Top-Stoff ist, sollte auf den Dealer seines Vertrauens (z.B. genannte Namen weiter oben) zurückgreifen.

11.08.2012

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