Nach einigen Split-Veröffentlichungen, mit denen sich AUSTERE augenscheinlich nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben, präsentiert das australische Duo nun das zweite Album ihrer eigenwilligen Version von Black Metal. Die alten Pseudonyme wurden abgelegt, nicht jedoch die depressiv-melancholische Spielweise ihre schwarzmetallischen Klänge.
Die Musik von AUSTERE lebt von sich intensivierenden Wiederholungen: In getragenen, epischen Passagen werden melodische Motive vorsichtig entfaltet und immer wieder verstärkt, bis es zu kurzen Ausbrüchen von Raserei kommt.
Das klingt zu Beginn schon recht einladend, etwas gegenläufig ist jedoch der Gesang, gerade in den ersten Minuten fast ausschließlich aus eintönigem Geschrei besteht und der Stimmung der Songs deutliche Schrammen verpasst. An diesen Stellen merkt man, wie wunderbar diese Musik auch rein instrumental funktionieren könnte. Das es mit dem Gesang doch noch besser geht, zeigt sich dann ab dem letzten Drittel von „This Dreadful Emptiness“. Hier greift man immer mehr zu Black-Metal-untypischen Melodien, das Geschrei verstummt und man wechselt zu klarem Gesang. Richtig zur Blüte kommt diese Entwicklung im nachfolgenden Titelsong „To Lay Like Old Ashes“ und wird fast ebenso stark fortgesetzt bei „Just For A Moment…“. Black Metal, der schon fast keiner mehr sein will. AUSTERE laufen hier zur Höchstform auf.
Nur schade, dass sie diese nicht halten können, denn das nun folgende 20-Minuten-Epos „Coma II“ ist ein musikalischer Totalausfall. Bis auf ein, zwei verwertete Riffideen passiert hier nämlich absolut gar nichts mehr. Man kann ja mit Minimalismus und Monotonie viel erreichen, nur kommt es eben dann darauf an, auch deutliche Nuancen zu setzen. Mit wenig viel erreichen – einfach ist das nicht. AUSTERE haben eben noch gezeigt, dass sie das eigentlich können, aber „Coma II“ macht seinem Namen alle Ehre und sorgt dafür, dass der Rest der Platte zur Schlaftablette wird.
Wenn sich AUSTERE in Zukunft auf das starke Mittelfeld von „To Lay Like Old Ashes“ konzentrieren, könnte ihnen mal ein ganz großer Wurf gelingen.
Gar nichts gegen dich oder so , aber du hast die Musik scheinbar in keinster Weise verstanden , oder fühlst die Musik nicht , wenn du sie so bewertest.
Bissi spät, aber ich will auch was zur Rezi sagen. Hier geht es nicht um Melodic BM sondern um Depressive BM. Vielleicht reimt sich der „Eine oder Andere“ nun zusammen, warum der Gesang so gequält geschrien ist und warum die Songs öfters monoton sind.