Austere / Lyrinx - Only The Wind Remembers / Ending The Circle Of Life

Review

Die gute Nachricht zuerst: Mir gefällt die aktuelle Scheibe „To Lay Like Old Ashes“ von AUSTERE ganz gut (mal abgesehen vom letzten Stück „Coma II“). Die schlechte: Das hier ist nicht „To Lay Like Old Ashes“. Nach und nach trudeln bei metal.de sämtliche Veröffentlichungen von AUSTERE ein, hier in Form einer Kollaboration mit LYRINX aus der Mitte des letzten Jahres.

Die beiden Projekte teilen sich mit jeweils zwei Stücken die stattliche Spieldauer von einer ganzen Stunde und sind im großen Ganzen ziemlich vergleichbar, weswegen die Scheibe für eine Split äußerst homogen daherkommt. Die Unterschiede sind nur in Details wie der Höhe des Kreischens zu finden oder in der Tatsache, dass LYRINX das Gleichgewicht zwischen den Geschwindigkeiten mehr in Richtung der langsameren Passagen lenken als AUSTERE.
Die Kehrseite davon ist, dass man sich natürlich fragt, welchen Wert es nun noch hat, dass ein einzelnes Stück von AUSTERE und nicht von LYRINX ist. Die Beliebigkeit ist das eine Problem der Platte, das andere ist, dass alles so unglaublich langgezogen wird. Vor allem AUSTERE gelingen ein paar äußerst schöne Augenblicke, wenn sich in langgezogenen Melodiebögen unmerkliche Veränderungen einschleichen oder das Schlagzeug abseits der Gitarrenarbeit in Ausbrüchen und Synkopen eine eigene Dynamik entfaltet, die in schönem Kontrast zur plakativen Monotonie der Saiteninstrumente steht. Überhaupt leistet das Schlagzeug besonders bei AUSTERE einen wichtigen Beitrag, ohne den man sich die Scheibe wohl keine drei Minuten anhören könnte – besonders in Anbetracht er immergleichen Riffs, die schon mal einen Zeitraum von mehr als fünf Minuten füllen können. Gerade die Eingängigkeit und dabei auch Beliebigkeit der Melodien lassen die Platte mehr in Richtung leichtverdaulicher Nebenher-Musik rücken, als es ihren Urhebern recht sein dürfte.

„Only The Wind Remembers / Ending The Circle Of Life“ gibt sich damit zufrieden, ganz Ton zu sein. Zielgerichtete Entwicklung findet man hier nicht, eher schwadronieren die beiden Projekte in der Gegend herum, greifen dann und wann ein Thema auf und dehnen es aus. Wie beschrieben, hat das hier und da tatsächlich seinen Reiz. Die Nicht-Häufigkeit dieser Momente lässt aber darauf schließen, dass weder AUSTERE noch LYRINX wirklich bewusst darauf hingearbeitet haben, sondern dass das eher ein Produkt der ewigen Wiederholung ist. Die Art und Weise, wie hier die schönen Momente auf die Streckbank gezerrt werden, um sie auf Teufel komm raus bei sich zu behalten, wirkt doch eher stümpferhaft.

15.04.2009

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