Nach langjähriger Bandpause meldeten sich AUSTERE letztes Jahr mit „Corrosion Of Hearts“ zurück. Dem Album attestierte der rezensierende Kollege einige Veränderungen zum 2009er Vorgänger „To Lay Like Old Ashes“. Ein Jahr später legt die Band nun mit „Beneath The Threshold“ einen weiteren Langspieler nach. Große Überraschungen sind nach so kurzer Zeit weder zu erwarten noch treten sie ein. Es fallen jedoch Unterschiede auf, unter anderem bei den Vocals. Musikalisch decken AUSTERE ein etwas breiteres Spektrum ab, bleiben dem Depressive Black und Blackgaze aber treu.
AUSTERE setzen Akzente
Der Opener „Thrall“ startet vielversprechend melancholisch mit einem Spannungsaufbau, der bereits zu Beginn durch seine emotionale Wirkung punktet. Die klassisch schwarzen Vocals sind hintergründig gehalten, der eingestreute Klargesang ergänzt und sorgt für Abwechslung. Verschwunden sind die schrillen Schreie, die man von AUSTERE kennt und die gerne ungewollt lustig klingen. Das gilt für das gesamte Album. Hier hat sich die Band definitiv einen Gefallen getan.
Eine gewisse Gleichförmigkeit und nur subtile Änderungen in der Melodie haben bei AUSTERE System. Sie sollte keinesfalls als Schwäche gewertet werden, denn durch sie entfaltet sich das Trance-Potenzial der Musik. Songs wie „The Sunset Of Life“ und besonders „Cold Cerecloth“ lassen mit plötzlichen, kathartischen Ausbrüchen aufhorchen. Vor allem letzteres Stück punktet mit drei sukzessive mitreißender werdenden Parts. Hervorzuheben sind die Schichtung und der Detailreichtum der Gitarren. Alle Songs bleiben unter zehn Minuten und damit konziser und knackiger als auf „Corrosion Of Hearts“.
„Beneath The Threshold“ hat nur kleine Schwächen
Bleibt noch das eingangs erwähnte erweiterte Spektrum. Hierzu gehört beispielsweise das instrumentale Akustik-Intermezzo „Words Unspoken“. Auch der Rausschmeißer „Of Severance“ fällt auf. Der ist zwar melodisch, klingt aber deutlich roher, versprüht Kälte und huldigt rückbesinnend dem nordischen Black Metal. Während AUSTERE damit punkten, sieht es beim Intermezzo anders aus, denn das erweckt durch seine Konserven-Atmosphäre einen faden Eindruck. Insgesamt ist „Beneath The Threshold“ jedoch eine definitive Empfehlung.
Ich finde es stellenweise recht langatmig bis langweilig.
Der Gitarrensound ist aber schön angenehm im Ohr und herrlich röhrig und voll.
Ist halt nicht so meine Baustelle, sowas kriegen Bands wie Ahab einfach spannender hin.