Aura Noir - Hades Rise

Review

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Mit den Jahren, die man Metal hört, wird es, Veröffentlichungsflut sei Dank, immer seltener, dass man sich auf ein neues Album einer Band freut. Nicht zuletzt hat man gerade bei norwegischem Black Metal zusätzlich auch immer noch ein wenig die Angst im Hinterkopf, dass die Kombo mittlerweile „erwachsen“ geworden ist und sich neuen musikalischen Wegen zuwenden.

Doch alle diese Befürchtungen traten außer Kraft, als ich erfuhr, dass AURA NOIR mit einem neuen Album auffahren würden. Ich kann es nicht leugnen, es machte sich ein kleines Kribbeln in mir breit, immerhin haben die Norweger noch mit keinem Album enttäuscht. Sie waren es, die Mitte der 90er mit ihrem Debüt „Black Thrash Attack“ die sogenannte Welle der Retrobands lostrat, welche für einen erhöhten Thrasheinfluss im Black Metal sorgte. Es liegt in der Natur der Sache, dass es nur wenigen gelang, dieses Old-School-Gefühl auch authentisch in ihrer Musik zu präsentieren. Die Herren Apollyon und Aggressor hingegen blieben sich als quasi Begründer dieser Unterspielart immer treu und veröffentlichten Alben, die dem Hörer das boten, was er erwartete, wenn er geilen und thrashigen Black Metal hören wollte. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie sich schon immer beim Schreiben der Songs Zeit ließen, die Veröffentlichung des Vorgängers von „Hades Rise“ liegt ja auch schon wieder vier Jahre zurück.

Nun ist also hoffentlich wieder alles gut, Album Nummer vier ist endlich veröffentlicht. Doch mit diesem Werk hat das Duo es mir anfangs keineswegs leicht gemacht. Der Opener klingt nämlich eher schwach und blutarm, ganz besonders der Gesang von Apollyon, so dass ich bereits befürchtete, meine Vorfreude würde enttäuscht werden. Doch mit „Unleash The Demon“ tritt dann das in Kraft, was der Titel des Songs bereits suggeriert und die Band besinnt sich auf ihre alten Stärken und kombiniert diese mit einigen neuen Ideen. Der Thrasheinfluss ist hörbar größer geworden, die fast schon lässig klingenden Leads hingegen verraten, dass die Herren wohl die ein oder andere Rockscheibe genossen haben.

Dieser Einfluss ist dann auch bei fast allen restlichen sieben Songs des Albums zu hören. Die Band fühlt sich oft im Midtempo wohl, die Riffs klingen beinahe entspannt und verleihen dem Album so ein große Portion Rock’n’Roll-Feeling. „Schitzoid Paranoid“ ist beispielsweise ganz klar von MOTÖRHEAD inspiriert, vom abgehacktem Riffing über die treibenden Drums bis zum heiseren Gesang. Deutliche Einflüsse der deutschen Thrasher DESTRUCTION sind wiederum in „Death Mask“ zu vernehmen. Sieht man insgesamt einmal von gelegentlichen gesanglichen Ausflügen in diesen Bereich ab, so wurden auf „Hades Rise“ also Ideen aus den Bereichen Rock, Heavy und Thrash Metal verarbeitet, wer aber noch Black-Metal-Elemente sucht, wird ganz klar enttäuscht.

Bleiben wir gleich kurz beim Gesang. Dieser stellt leider einen kleinen Schwachpunkt dar, denn Apollyon klingt nicht nur an einer Stelle sehr heiser und vermittelt das Gefühl, dass ab und an mal die Stimme wegbricht. Keine Frage, die Vocals sind immer noch dreckig ohne Ende und werden dem Hörer schön hässlich ins Ohr gerotzt, nichtsdestotrotz fehlt mir aber ein wenig die Aggression, die mich bei Songs wie „Fighting For Hell“ vom Debüt schon fast gebissen hat.

Insgesamt haben sich die Norweger aber trotz einiger kleinerer Baustellen wieder zu meiner Zufriedenheit zurückgemeldet. „Hades Rise“ ist ein geiles Album für alle Freunde der alten Thrash Schule, die auch garantiert nicht über Ausflüge in den Heavy- und Rockbereich enttäuscht oder gar erbost sein werden. Ein Überalbum oder Must Have haben sie zwar nicht aufgenommen, doch am Ende bleibt eine Erkenntnis, die ja auch schon eine Menge zählt: Das Viertwerk ist ein geiles Stück Rock’n’Roll! Cheers

13.09.2008

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1 Kommentar zu Aura Noir - Hades Rise

  1. Übertoni sagt:

    ÜBERGEILE ULTRAGENIALE SCHEIBE!!!!!!! DAS BESTE AURA NOIR ALBUM EVER. VON WEGEN SCHLECHTER GESANG. DER SCHREIBER DIESES REVIEWS HAT WOHL VERGESSEN DAS HIER ZWEI SÄNGER AM WERK SIND. UND DER GESANG VON AGGRESSOR GEFÄLLT MIR NOCH UM EINEIGES MEHR, WEIL ER SEHR UNVERBRAUCHT KLINGT UND DER MUSIK EINE GANZ ANDERE ATTITÜDE GIBT. GANZ KLAR VOLLE PUNKTZAHL. THESTALKERTHESTALKERTHESTALKER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!UARGH!!!!ALBUM OF THE YEAR!!!!!!CARL MICHAEL IS BACK!!!!!!

    5/10