Audrey Horne - Blackout

Review

Galerie mit 24 Bildern: Audrey Horne - Eier mit Speck 2019
Das Jahr 2018 beginnt gleich mit einem Paukenschlag: AUDREY HORNE veröffentlichen ihr neues Album „Blackout“! Herrschte beim Vorgänger „Pure Heavy“ tatsächlich etwas Ernüchterung ob der Klasse von „Audrey Horne“ (2010) und „Youngblood“ (2013), die nicht mehr gehalten werden konnte, ist „Blackout“ so etwas wie eine Rückbesinnung auf alte Stärken der Band.

Damals

Was hatten wir uns alle an den ersten vier Alben von AUDREY HORNE erfreut. Dieser absolut individuellen und hoch originellen Band aus Norwegen, die besonders clever gefällige Melodien und mitreißende Hooks in kraftprotzend und gleichzeitig leichtfüßige Songs so unnachahmlich frisch und unverbraucht mit unbändiger Spielfreude packten, als ob es das Einfachste auf der Welt wäre. Die Alben strotzen vor Biss und jedes neue Werk war noch ein klein wenig besser als das vorherige. „Pure Heavy“ war dann natürlich alles andere als ein schlechtes Album, aber das Niveau konnte nicht mehr erreicht werden und irgendwie klangen AUDREY HORNE eingestaubt und satt. Es wurde Zeit für einen mächtigen Arschtritt.

Die neuen Songs

Für diesen Tritt haben sich AUDREY HORNE drei Jahre Zeit gelassen. Und diese Zeit tat dem neuen Album „Blackout“ offensichtlich sehr gut. Man spürt von der ersten bis zur letzten Minute richtig das Selbstbewusstsein einer Band, die sich sicher ist, ein wirklich starkes Album aufgenommen zu haben. Eine Rückkehr zu alter Klasse und der Essenz dessen, was AUDREY HORNE ausmacht! Dieser erste Höhepunkt des noch jungen Jahres beginnt mit unnachahmlich schmissigen, energiegeladenen „This Is War“ mit fantastischen IRON MAIDEN-Leads, eine wahre Freude für die nicht gerade wenigen Anhänger der ersten Werke der Briten. Es folgt die neue quasi-Bandhymne „Audrevolution“ mit allen Trademarks der Band und diesen THIN LIZZY Gitarren, hat das Zeug zum zukünftigen Live-Favoriten. Ein wenig scheint da auch „Line & Sinker“ von BILLY TALENT durch. Und dann der Titelsong, auch hier ist wieder der Geist von Phil Lynott zu spüren, mächtiger Chorus, klasse THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA-Keyboard, ein Lead das an die SCORPIONS erinnert und am Ende diese grandiosen doppelten Gitarrenläufe. „This Man“ ist etwas zurückhaltender und latent melancholisch, erinnert etwas an das dritte Album „Audrey Horne“. Schweinerock gefällig – gibt’s mit „Midnight Man“. „Light Your Way“ enthält einen der besten Refrains in der Geschichte von AUDREY HORNE, dazu prägnantes JUDAS PRIEST-Riffing. Super Dynamik und leichte Melancholie herrschen bei „California“, das mich mit seinen Twin Gitarren an „Where Eagles Dare“ erinnert. Es folgen noch das mit stampfendem Beat unterlegte „Satelite“, „Naysayer“ mit großartigem Refrain und MAIDEN-Leads, sowie die erneute, edel abschließende LIZZY-Huldigung „Rose Alley“.

Blackout

„Blackout“ bündelt wieder die Stärken von AUDREY HORNE. Gnadenlos heißer, leidenschaftlicher, zeitloser Hard Rock, mitreißend und positiv über die gesamte Albumlänge. Dem norwegischen Rock-Powerhouse gelingt es scheinbar spielerisch leicht, Classic-Rock-Einflüsse in zeitgemäß klingende Songs zu integrieren, ein Album voller Hits in Form von modern in Szene gesetzten Adrenalinschüben. Hervorstechend mal wieder die variable, hochqualitative Saitenarbeit des Duos Isdal/Tofthagen mit Twin-Leads zum Niederknien, sowie die eingängigen, großartigen Mitsing-Refrains. Ein Werk voller Querverweise auf die Einflüsse der sympathischen Norweger, geschmackvoll und mit Stil neu interpretiert.

Das bleibt

AUDREY HORNE, eine Band voll unstillbarem Hunger, in sich brennendem Feuer und destilliertem Rock’n’Roll in ihren Venen! „Blackout“ ist heißer, hochprozentiger Hard Rock voller Twin-Guitar-Harmonien und mächtig Arsch tretend!

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04.01.2018

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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