Audioslave - Revelations

Review

Das Drittwerk von AUDIOSLAVE sollte auch deren letztes sein, zumindest was die Zusammenarbeit mit Chris Cornell betrifft, der sich zuletzt (leider) wegen musikalischer Differenzen aus der Band verabschiedete, um sich ganz seinem Soloprojekt zu widmen. Selbiges finde ich nun nicht ganz so spannend wie AUDIOSLAVE, aber was solls. RAGE AGAINST THE MACHINE basteln derweil an ihrem Comeback und deren Gitarrist Tom hat ja jüngst unter dem Namen THE NIGHTWATCHMAN sein Solodebut „One Man Revolution“ abgeliefert. Wie dem auch sei, die dritte Veröffentlichung von AUDIOSLAVE erschien letzten Sommer und verdient hier unbedingt nachträglich Beachtung, daher diese verspätete Besprechung.

„Revelations“, so nennt sich auch der Opener, bietet diese unverwechselbare Stimme von Chris, den Swing lässiger SOUNDGARDEN-Tracks und die variable versierte Heaviness von RAGE AGAINST THE MACHINE. Seltsamerweise fühle ich mich bei Chris immer auch ein wenig an WHITESNAKE und David Coverdale erinnert, vor allem in den ruhigeren Momenten. In jedem Falle gehört Chris zusammen mit Scott Weiland, Eddie Vedder und Kurt Cobain zur Elite der begnadeten Sänger der Grunge-Ära. „One And The Same“ zeigt die Klasse von Tom, er swingt wie JOHN SCOFIELD und sägt wie good old HENDRIX, manchmal mit funkigen Untertönen. „Sound Of A Gun“ ist ein ruhiger Song, der vom ausdrucksstarken Gesang Chris‘ lebt. Natürlich gibts im Refrain rockige Licks. „Until We Fall“ ist eine Akustikballade, in der Chris mit sich und der Welt einigermaßen im Einklang zu sein scheint, auch hier setzen dann die elektrischen Gitarren ein, die Affinität zu LED ZEPPELIN ist nicht von der Hand zu weisen. „Original Fire“ ist ein groovender Rocksong zum Mitklatschen, zum Anfeuern von Rodeo-Helden oder Truckern, die sich ein Rennen auf dem Highway liefern.

„Broken City“ ist an Lässigkeit nicht zu schlagen, der rauchende gelangweilte Tramp, dem es letztlich egal ist, ob jemand anhält und einfach seine Lieblingsscheibe in den Player wirft, Kopfhörer auf, um den staubigen Weg zu Fuß zurückzulegen. Ein Solo, wie es sich auch ZZ TOP gerne gefallen ließen und funkige Beats bestimmen das Hörerlebnis. Auch „Somedays“ erinnert an ZZ TOP, in der Strophenphase und von der Gitarrenarbeit, alles recht amerikanisch. „Shape Of Things To Come“ ist dann wieder so ein Song, der begeistert, die Nähe zu SOUNDGARDEN und diese nölige Stimme, die sphärischen Licks in der Strophe, die pumpende Heavyness der Hooks im Chorus. Cool! „Jewel Of Summertime“ entführt erneut in die Endsechziger oder Frühsiebziger, that’s Rock & Roll man! Hendrix hätte Tim und Tom gerne zugehört, denke ich. „Wide Awake“ kann so nur von Chris intoniert werden, ganz stark, dieser Ausdruck. Einer meiner Lieblingssongs des Albums. „Nothing Left To Say But Goodbye“ ist ein swingender Rocksong mit schrägen Vibes und das Finale „Moth“ eröffnet sehr heavy, druckvoll, um dann in ruhigere Gefilde abzugleiten, umklammert von rockigen Akkorden. Produziert wurde das Teil übrigens von Brendan O’Brien, welcher auch für die neue VELVET REVOLVER verantwortlich zeichnet. Anhänger gut gemachter Rockmusik, stilecht angereichert mit Blues, Funk, Hard Rock und Grunge, sollten nicht an „Revelations“ vorbeigehen.

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30.06.2007

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1 Kommentar zu Audioslave - Revelations

  1. hackfin sagt:

    An sich kann ich dem Review zustimmen. Nur gibt es leider weitaus mehr Durchschnitt als Eingängiges, deshalb ein kleiner Abstrich. Trotzdem schönes Album.

    7/10