Gewitter. Kirchenglocken. Schwer und zaghaft eröffnet eine düstere Gitarrenmelodie das Debüt ATTIKA 7s, dem neuen Projekt um ex-BIOHAZARD-Fronter Evan Seinfeld. BLACK SABBATH-Feeling kommt auf, verfliegt jedoch alsbald und “Crackerman”, der Opener auf “Blood Of My Enemies”, entpuppt sich als atmosphärisch recht finsterer, aber schmissig-grooviger Heavy Rocker mit modernen Einflüssen, der deutlich von PANTERA oder BLACK LABEL SOCIETY beeinflusst ist.
In dieselbe Kerbe schlagen auch die übrigen Titel des Werks, auf dem Seinfeld, gemeinsam mit seiner Band echter “Outlaws”, wie er sie nennt, seine Gefängnis-Erfahrung verarbeiten möchte. Jede Menge Wut, Aggressionen und selbstverständlich eine gewisse Fuck Off!-Attitüde stecken in den 13 Titeln, doch schreien ATTIKA 7 diese nicht heraus, sondern lassen sie unter der Oberfläche brodeln und kochen und verbergen sie unter scheinbar entspannten Riffs und lockeren Melodien, was “Blood Of My Enemies” eine reizvolle Spannung und Reibung verleiht. Doch auch an Abwechslung mangelt es dem Album nicht, denn insbesondere in Sachen Rhythmus zeigen sich die Amis sehr kreativ und auch die Momente, in denen die unterschwelligen Aggressionen an die Oberfläche brechen, ATTIKA 7 kurz aufs Gas treten und sich Seinfeld die Rage aus dem Bauch brüllt, um sich kurz darauf wieder zu zügeln, sorgen dafür, dass “Blood Of My Ememies” lange Zeit nicht langweilig wird…
…doch irgendwann leider schon. Und zwar etwa nach zwei Dritteln des Albums. Die letzten Tracks schleppen sich schließlich eher mühsam voran, es breitet sich das Gefühl aus, ATTIKA 7 hätten alles gesagt und die Luft sei einfach raus. Aus diesem Grunde haben sich die Amis diesmal auch keine Kaufempfehlung verdient. Fans von modernem, rauem Heavy Rock sollten jedoch mal ein Ohr riskieren!
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