Es gibt unzählige Bands, die sich stilistisch haben von IRON MAIDEN inspirieren lassen. Manche davon klingen sogar mehr als ähnlich. ATTICK DEMONS aus Portugal gehören zu der zweiten Kategorie. Beim Hören ihres Debuts „Atlantis“ fühlt man sich teilweise wie in frühere Zeiten der eisernen Jungfrauen zurückversetzt.
Die Parallelen sind bei den Songkonstrukten, den Gitarrenläufen, den Basslines und ganz besonders beim Gesang zu vernehmen, denn Artur Almeida klingt mitunter wie Bruce Dickinson himself. Man muss Artur allerdings zugute halten, dass er seine Stimme variabel einsetzen kann und sich auch um Variation bemüht. Beim Titeltrack „Atlantis“ gibt es sogar einen Gastsängerbeitrag von MAIDENs erstem Shouter Paul Di’Anno, der am aggressiveren, klareren Stimmklang ganz gut zu erkennen ist. Almeidas Organ ist rauer und melodischer.
Das Songwriting kann man trotz dieser allgegenwärtigen MAIDEN-Einflüsse durchweg als gelungen bezeichnen. ATTICK DEMONS variieren zwischen Geradlinigkeit und Epik, zwischen Eingängigkeit und komplexeren Strukturen. Sie fassen besonders die MAIDEN-Zeiten ab dem Album „Powerslave“ auf, dessen Eigenheiten bei den Songs auch immer mal wieder durchschimmern. Stücke wie „Atlantis“, „City Of Golden Gates“, „Sacrifice“ oder „Meeting The Queen“ können sich durchaus zu Ohrwürmern entwickeln. Wer mit den letzten Alben der eisernen Jungfrauen seine Probleme hatte, sollte vielleicht mal hier reinhören.
Mir persönlich sind die Einflüsse und Trademarks einer der großartigsten Heavy-Metal-Truppen aller Zeiten ein bisschen zu dominant, um für „Atlantis“ eine höhere Note zu zücken. Dennoch machen ATTICK DEMONS technisch und kompositorisch eine gute Figur. Mit noch ein bisschen mehr Loslösung von diesen vielen Parallelen und der Erschaffung eigener Noten und Markenzeichen, könnten sich die Portugiesen später vielleicht selbst zu einem Vorbild für andere Bands entwickeln.
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