„The Hourglass“… welch ein passender Titel für ein solches Werk. Das neue Album der Band ATTEN ASH ist wie die Zeit selbst. Äußerst subjektiv im Gefühl des Hörers als Individuum und unglaublich fließend. „The Hourglass“ ist ein schwieriges Stück Musik geworden, schwer zugänglich, schwer zu verstehen und noch schwerer zu beschreiben.
Im Grunde spielen ATTEN ASH einen Mix aus Melodic Death Metal und tragendem Doom Metal. Solch eine oberflächliche Beschreibung wird der Musik der Band – in meinen Augen – nicht gerecht, denn gerade diese Mischung macht „The Hourglass“ so schwierig wie grandios. Anfangs ist das Album an mir vorbeigezogen, und ich konnte damit nichts anfangen; nach mehreren Durchläufen – und die braucht „The Hourglass“ wahrhaftig – ist dieses Album jedoch zu einem Monument gewachsen, welches mich gleichzeitig ergriffen wie auch bedrückt hat.
Markerschütternde Melodien, die mich zum Teil an Bands wie HARAKIRI FOR THE SKY erinnern, treffen auf eine gewaltige, unheilvolle Atmosphäre, welche vor allen Dingen durch das schleppende Tempo und den drückenden Sound des Albums erzeugt wird. Selten wird das Tempo angehoben, und wenn, dann nur um eine Einstimmung auf den nächsten atmosphärischen Doom-Part zu liefern. Gelegentlich schweift das Album in epische Gefilde ab, in denen es gelungenen Klargesang und tolle Gitarrensoli zu hören gibt. Ansonsten lebt das Album davon, dass man sich als Hörer darauf einlässt und sich mit der Musik auseinandersetzt. „The Hourglass“ ist kein Album, welches sich dafür eignet, um nebenbei etwas Beschallung zu liefern. Es braucht Zeit und Ausdauer, um diese Platte in vollem Ausmaß genießen zu können. Wenn ihr dies mitbringt, wird euch dieses Album umhauen, euch auf eine unheilvolle und melancholische Reise mitnehmen, von der ihr noch lange träumen werdet.
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