Atsphear - New Line System

Review

Und wieder eine Melodic-Death-Metal-Band. Wieder wird das Rezept Kreischgesang (oft) meets Clean Vocals (ab und zu) meets Gebrülle (selten) verwendet. Wieder werden zu oft gehörte Songmuster benutzt und abgenutzte Riffs aus der Mottenkiste gekramt. Dazu ein paar nette Melodylines der Lead-Gitarren und fertig haben wir den modernen Death-Metal-Salat. Die Spanier ATSPHEAR setzen auf bewährte Muster, achten jedoch darauf, ihre Musik dem aktuellen Trend noch genauer anzupassen (Melodic Death Metal ist ja nicht mehr ganz so neu) als so manch andere Band. Das 2005er Album „New Line System“ hat seine Höhepunkte ganz klar während der melodischen Augenblicke, bzw. exakt dann, wenn die Gitarren vordergründig zum Zug kommen. Das eine oder andere Solo besticht durchaus durch gute Ideen und nette Tonfolgen; zum Glück kommen diese Anteile auf dem Album nicht zu kurz. Das Songwriting ist relativ abwechslungsreich und die Songs werden vom Aufbau her nicht langweilig. Das Problem des Albums ist, dass die Stücke an sich nicht besonders herausragend sind. Keine Killer-Refrains, keine Schädelspalter-Riffs, keine Parts, die nachhaltig im Öhrchen hängen bleiben. Zumeist im Midtempo angesiedelt lassen die Tracks auch einiges an Biss vermissen. Das bedeutet zwar nicht, dass „New Line System“ ein schlechtes Stück Musik ist, ganz und gar nicht, aber es fehlt einfach das gewisse Etwas. ATSPHEAR pendeln sich im qualitativen Mittelfeld der Szene ein, irgendwo zwischen „ganz nett“, „brauch ich nicht“ und „kann man ja mal auflegen“. Etwas mehr Mut zur Eigenständigkeit und diese Burschen könnten noch was werden.

Ach ja, einen persönlichen Tipp noch an die Band:. Wer auch immer den Clean-Gesang auf „New Line System“ übernommen hat… austauschen!

30.03.2007
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