Atrox - Monocle

Review

Sauer macht kreativ

Schön sauer kommt das neuste Werk der Norweger ATROX daher. Nachdem Fans rund neun Jahre auf „Monocle“ warten mussten, wollte man sich auch beim besten Willen nicht mehr ausmalen, wie sauer und ungeduldig manche Fans noch hätten werden können. Also hört man lieber in das neue Album und stellt fest, dass es scheinbar recht förderlich sein kann, mit einem gewissen Drang nach Neuem, Wut und viel Kreativität ins Studio einzufallen.

Bereits seit der Bandgründung 1990 wandert ATROX durch die Genres. Trug man anfangs eher den Stempel einer Melodic Doom Metal-Band auf der Stirn, so zeigen die Musiker auf ihrem neusten Album doch wieder eine Seite, die weit von ihren Bandanfängen entfernt liegt. Wenn einen manchmal das Gefühl beschleicht, man sei kurz davor, sich zwischen Synthies, Drums, Bass und sphärischen Tönen zu verlieren, dann vereint der Gesang alle Fäden zu einem reißfesten Strick.

ATROX-Rezept: Ein Löffel und eine Priese

Wie ein heißer Feuerball explodiert beispielsweise bei „Heat“ ein gehäufter Löffel Progressive Gothic Metal. Hier bricht bei ATROX neustem Werk „Monocle“ ganz deutlich die Mischung aus verschiedenen Genres durch. Die Avantgarde, die ja bei einigen Hörern eher gefürchtet als freudig erwartet wird, zeigt sich freundlich und friedlich. Teils gewollt übersteuert, an anderer Stellen wieder clean und in Zweistimmigkeit sieht man vor seinem inneren Auge Sänger Rune Folgerø vor dem Mikrofon hängen. Die Gitarren marschieren im Hintergrund durch die Soundkulisse. Die bekommt von Synthesizern die nötige Avantgarde-Prise und das Klavier bricht alles auf.

Doch nicht nur im Progressive Gothic Metal und Avantgarde haben sich ATROX umgeschaut. Auch aus dem Industrial sind scheinbar prägende Elemente in „Monocle“ eingebaut und erfolgreich verflochten worden. Zwar rückt die Stimme an manchen Stellen doch etwas zu sehr in die Hintergrund und macht über mehrere Takte kaum große Melodiesprünge. Allerdings tritt sie dafür an anderen Stellen auch wieder deutlich hervor.

Zusammenfassend kann man ATROX mit „Monocle“ zu einem gelungen Comeback nach fast einer Dekade Wartezeit beglückwünschen und sich auf ein Album zwischen Progressive Gothic Metal und Avantgarde freuen.

02.09.2017

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