Trotz selbem Gründungsjahr, und zwar vor 25 Jahren, sind es Heute die deutschen ATROCITY, die sich durch ihren Gothic/Industrial-Metal einen gewissen Status innerhalb der Szene erarbeitet haben. Die amerikanische Variante ist dagegen kaum bekannt, obgleich auch sie, wie ihre deutschen Namensvetter, mit klassischem Death Metal begonnen haben. Die Jungs aus Connecticut haben ihre Linie allerdings bis Heute durchgezogen und lassen mit “Let War Rage“, nach 18 Jahren Pause, einen Langspieler auf die Hörerschaft los, der glatt aus den Achtzigern importiert sein könnte. Bei dem Quartett haben ausschweifende Melodien oder moderne Einflüsse keinen Platz, stattdessen geht es schlichtweg um rohen, ungehobelten Death Metal, an dem Fans von urigem Todesmetall sicherlich Gefallen finden werden.
Mit “Born In Pain“ beginnt die Scheibe äußerst geradlinig und mit einem unbetitelten Stück an achtzehnter Stelle findet das Gerät ein ebenso gradliniges Ende. ATROCITY bemühen sich dabei überhaupt nicht, auf irgendeine Art und Weise originell zu klingen, viel mehr lassen die Amis Song für Song kurz und bündig Aggressionen walten. Das Riffing und die einfach gestrickten Songstrukturen lassen durchaus einige Parallelen zu den Landsleuten von AUTOPSY zu, die mit dieser Variante von grober Ungeschliffenheit viel erreicht haben. Hinzu gesellt sich eine wütende Röhre von Sänger und Basser Rich Flint, der es einigen Frischlingen auch nach einem Vierteljahrhundert noch gewaltig zeigen kann.
Was bei ATROCITY schlichtweg ein wenig auf der Strecke bleibt, ist ein wesentlicher Kaufanreiz für all jene, die entweder genug von dem alten Stoff zuhause haben oder Kreativität und Originalität von ihren Lieblingsbands verlangen. Damit kann und will diese Kombo mit Sicherheit nicht dienen. Des einen Freund des anderen Leid – so wird dieses Stück Musik garantiert ein Gaumenschmaus für Nostalgiker sein, die den Hals mit klassischem Ami-Death-Metal gar nicht voll genug kriegen können.
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