Atrium Carceri - Ptahil

Review

Dass das schwedische Label COLD MEAT INDUSTRY weit mehr als wunderbaren Neofolk à la ROME zu bieten hat, ist für die Liebhaber der Musik des Labels logischerweise kein Geheimnis mehr. Neben Neofolk und Industrial zählt vor allem die Dark Ambient-Sparte zum Steckenpferd der Schweden, beispielsweise vertreten durch Bands wie RAISON D’ETRE, COPH NIA & FOUNDATION HOPE.

Nicht zu vergessen in dieser Aufzählung ist das schwedische Projekt ATRIUM CARCERI, hinter dem sich der Komponist Simon Heath verbirgt. Mit „Ptahil“ veröffentlicht ATRIUM CARCERI sein lang erwartetes viertes Album und den Nachfolger von „Kapnobatai“. Und erneut hat Simon Heath wieder ein musikalisches Gesamtwerk geschaffen, das nur schwer mit Worten zu beschreiben ist. Düstere, elektronisch arrangierte Soundflächen kreieren eine bedrückende, bedrohliche Atmosphäre. Immer wieder werden seltsam anmutende Samples in diese Klangteppiche integriert und nur ganz selten vermag man, menschliche Töne zu vernehmen („Quarantine“, „Observatory“). Nur sehr vereinzelt wird diese beklemmende Atmosphäre aufgelockert, einzig die Pianoklängen des kurzen Stücks „Memory Leak“ versprühen einen Hauch von Leichtigkeit. Auch das etwas schnellere, industrial-lastige „Meltdown“ stellt eher eine Ausnahme auf „Ptahil“ dar.

Für Anhänger des anspruchsvollen Dark Ambient wird auch „Ptahil“ mit Sicherheit wieder ein Erlebnis sein, denn das Album bietet seinen Hörern einen weiteren Ausflug in die obskuren Klangwelten von Simon Heath. Die Faszination liegt wohl gerade darin, sich vollkommen in diesen Klängen fallen zu lassen und immer wieder auf ein Neues, bei jedem Stück und bei jedem weiteren Anhören, neue Samples und Strukturen zu entdecken. Viel Spaß dabei!

11.03.2007
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