Atomkraft - Looking Back To The Future

Minotauro Records scheinen es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, obskure Truppen aus den Achtzigern auszugraben und deren musikalisches Vermächtnis für die Nachwelt zu erhalten. Heute im Programm – ATOMKRAFT mit „Looking Back To The Future“. Wer die (kultige) Truppe bisher nicht kennt, hier ein kurzer Abriss: Gegründet 1979 in Newcastle, England, von u. a. Tony „Demolition Man“ Dolan, welcher später für einige Jahre bei VENOM nach dem Ausstieg von Cronos den Sangesposten übernahm (später auch bei MANTAS). Das Debütalbum (und einziges Album) „Future Warriors“ von 1985 sowie die EPs „Queen Of Death“ sowie „Conductors Of Noize“ erschienen über Neat Records, die Plattenfirma auf welcher auch VENOM beheimatet war, und auch musikalisch hatte man einige Gemeinsamkeiten mit dem infernalischen Trio, das der Namensgeber für das Genre Black Metal werden sollte. 1988 folgte die Auflösung, seit 2005 sind sie wieder aktiv.

Das toll aufgemachte 3er-CD-Paket „Looking Back To The Future“ mit insgesamt 49 Songs stellt eine Zusammenstellung von mehreren Demos von Anfang der Achtziger bis zum Jahr 2011 dar, Proberaumaufnahmen und Live-Aufnahmen. ATOMKRAFT spielten eine Mischung aus Thrash Metal, NWOBHM und Punk. Das Ganze leider nicht sonderlich innovativ sondern immer im Schatten von VENOM, TANK, RAVEN, CARNIVORE und MOTÖRHEAD gelegen, wobei man deren Klasse nicht erreichte. Daran ändern auch diese Stücke nichts. Naturgemäß ist der Sound zwischen halbwegs hörbar bis hin zu grottenschlecht, vor allem die Live-Stücke sind in Sachen Tonqualität einfach katastrophal. ATOMKRAFT rumpelten recht unbekümmert und teils uninspiriert durch die Botanik und waren schon damals ihrer Zeit hinterher – VENOM debütierten bereits 1981. Die Atomthematik hingegen war Anfang der Achtziger nicht ganz unoriginell.

Zweifelsohne hat man für „Looking Back To The Future“ so gut wie alles aus dem Keller hervorgekramt, was ATOMKRAFT außer den regulären Veröffentlichungen irgendwann mal irgendwie aufgenommen haben. Wer das allerdings wirklich braucht, ist mir nicht so ganz klar.