Wer schon mit seinem Debütalbum bei Kritikern und Fans gleichermaßen abräumt, hat nicht nur viele Neider gegen sich, sondern auch gleich das Problem mit dem Nachfolger ein ebenbürtiges Werk abzuliefern. Im Fall der bayrischen Epic-Metaller kommt noch hinzu, dass die Band im Underground schon jetzt Kultstatus genießt, was den Druck auf den Nachfolger “The White Goddess” zusätzlich erhöht haben dürfte. ATLANTEAN KODEX lassen sich aber keinen Druck von außen auferlegen. Das war schon klar, als die Band bekannt gab, nur ausgewählte Konzerte zu spielen. Genau diese Gelassenheit lässt “The White Goddess” genau da anknüpfen, wo das Debüt “The Golden Bough” endete.
Abermals sind die teils überlangen Songs mit kurzen Interludien, beziehungsweise Instrumentals verbunden, was erneut diese einmalige Atmosphäre unterstützt, die man schon auf dem Debüt bei jeder Note spüren konnte. Auch “The White Goddess” strahlt zu gleichen Teilen Erhabenheit und Kraft aus, ist dabei aber noch ein Stück weit zwingender als das Debüt. Majestätische Riffs harmonieren hier perfekt mit elegischer Melodieführung der Gitarren und eindringlichen Refrains, die ob ihrer melancholischen Note die Krone eines jeden Songs bilden. ATLANTEAN KODEX wirken auf “The White Goddess” noch entschlossener und auch fokussierter, was man grandiosen Stücken wie dem unschlagbaren Opener “Sol Invictus” – hier dürften MANOWAR vor Neid platzen – oder “Twelve Stars And An Azure Gown” zu jeder Sekunde anhört. Die Band schafft es mit jedem Song den Hörer zu packen und in eine Welt voller Mythen und Legenden zu entführen, die er so schnell nicht wieder verlassen will.
Dabei bleiben ATLANTEAN KODEX sich und ihrem Stil auf der einen Seite treu, was die Rezeptur des Songwriting angeht. Die doomigen Passagen sind ebenso präsent, wie das epische Moment von BATHORYs “Hammerheart” und “Twilight Of The Gods”. Andererseits hat sich das Quintett innerhalb ihres Spektrums weiter entwickelt. Die Riffs sind noch ein Stück weit härter als noch auf dem Vorgänger (“Sol Invictus”), die Chöre noch zielsicherer eingesetzt (“Enthroned In Clouds And Fire”) und die Arrangements sind mit noch mehr Liebe zum Detail entstanden. Man glaubt der Band, dass sie ihre Musik aus voller Überzeugung und ohne Kalkül spielt. Anders wäre es auch nicht möglich, besitzen die Alben dafür doch viel zu viel Gefühl und Tiefgang.
ATLANTEAN KODEX setzen dem im Prinzip schon perfekten Songwriting von “The Golden Bough” doch noch einmal die Krone auf und legen mit “The White Goddess” das Album vor, an dem sich jede andere Band des Genres in Zukunft messen lassen muss. “The White Goddess” ist Epic-Metal in Perfektion, der in seiner ganz eigenen Liga spielt. Falls MANILLA ROAD eines Tages Geschichte sind, brauchen sie sich um den Nachfolger auf dem Epic-Metal-Thron keine Sorgen zu machen. Der steht spätestens nach “The White Goddess” fest und niemand wird ATLANTEAN KODEX den Titel ‘Könige des Epic-Metal’ streitig machen können. In den Staub und huldigt dem Kodex, ihr Narren!
Naja zumindestens ist dieses Mal keine Kacknummer wie „Disciples of the Iron Crown“ drauf. Wer da nicht lachen musste, war schon tot.
Oha, jetzt weiss ich wieso ich so ganz früher noch kein Metal gehört habe, das ist nicht mein Ding. Heavy sind da meist nur die albernen Kostüme. Aber jedem das seine! 😉
10 Points?? Neee alda lass ma, da hätten es auch 5 getan. Die ist richtig schwach, klapprig, viel zu soft.
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Ein absolutes Hammer-Album! 10 Punkte sind absolut gerechtfertigt. So was Geiles bekommt man nicht alle Tage zu hören. Ganz groß!!!
Das zweite von drei Epic-Metal-Meisterwerken. Diesen Hattrick haben bislang nur wenige Bands vollbracht, und so tritt der Kodex die Nachfolge von Bathory (Blood, Fire, Death / Hammerheart / Twilight of the Gods) und Manowar (Into Glory Ride, Hail to England, Sign of the Hammer) an und sichern sich ihren verdienten Platz im Metal Olymp.