Erinnert sich noch jemand an die Göppinger BEHIND THE SCENERY? Mag sein, dass es nur noch wenige sind, die jetzt laut aufschreien, doch zumindest im Underground konnte sich die Truppe mit ihren drei Veröffentlichungen einen ganz guten Ruf erspielen, ehe man 2007 die Segel strich. Völlig an mir vorüber gegangen war bislang allerdings, dass sich die Band im letzten Jahr offenbar wieder reformierte.
Zwar habe ich (noch) keine Ahnung, ob und wann es jemals wieder Stoff von BTS geben wird, sicher ist jedoch, dass einige der Musiker in dieser „Ruhezeit“ alles andere als untätig gewesen sind. Allen voran Simon Abele, seines Zeichens Gitarrist der Truppe, war von der Idee begeistert, ein neues Projekt ins Leben zu rufen, mit dem seinem musikalischen Vorbild Chuck Schuldiner der zustehende Tribut gezollt würde: ATHEAN.
Binnen kurzer Zeit konnte Simon ein kompetentes Line-Up zusammenstellen, dass sich ebenso mit seinen Vorstellungen identifizieren konnte. Allerdings muss man sehr wohl erwähnen, dass vorliegendes Erstlingswerk keineswegs ausschließlich an das Werk von DEATH angelehnt ist. Durch den zumeist überaus aggressiv anmutenden gutturalen Gesang von Holger Speidel (ein weiterer BTS-Mann übrigens) kommt jede Menge deftigerer Todesmörtel ins Spiel, während Simon und sein klampfender Partner Christoph Mrosek phasenweise auch an „alte Schweden“ wie DISMEMBER denken lassen.
Meine Bedenken, die grob als „Prog Death“ bezeichnete Chose würde mitunter doch in trendiges, selbstverliebtes Math/Djent/Death-Core-Gefrickel münden, wurden zu keiner Sekunde bestätigt. Im Gegenteil, man merkt den Jungs an, dass sie nicht nur Chuck, DEATH und Technik, sondern auch „Groove“ zu schätzen und diesen vor allem auch einzusetzen wissen.
Die Basis selbst ist und bleibt aber doch exakt jene Art von technisch anspruchsvollem Death Metal, den kein Musiker dermaßen geprägt hat wie Chuck Schuldiner und von daher haben ATHEAN nicht nur ein würdiges Tribut für den unvergessenen Musiker eingespielt, sondern sich obendrein als überaus talentierte Truppe erwiesen, die jedem Todesblei-Fanatiker mit Hang zum Anspruch empfohlen werden sollte.
Das selbe Cover wie Anaal Nathrakh zu nutzen is schon schwach.. aber seis drum, der Rest klingt ohnehin belanglos… 5-6/10