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Atena - Shades Of Black Won’t Bring Her Back

Review

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Was ATENA unter dem etwas holprigen Titel „Shades Of Black Won’t Bring Her Back“ veröffentlicht haben, ist ein Abriss, der sich ausgiebig in den Sparten Hardcore, Djent, Post und Progressive Metal bedient. Angesichts dieses Zweitwerks ist es wenig verwunderlich, dass die fünf norwegischen Kollegen bereits im Finale des Wacken Metal Battle standen.

Der Opener „Affair“ bietet dem Hörer zunächst Gelegenheit, sich auf das Kommende vorzubereiten. Das ist auch nötig, denn mit „Divorce“ folgt gleich das erste Glanzstück der Platte: Die Variabilität innerhalb dieses einen Tracks erreichen manch andere Bands nicht einmal auf einem kompletten Album. Los geht’s mit düsterem Djent und Hardcore-Geschrei. Nach dem ersten Refrain folgt eine Passage, die sich opulenter Black-Metal-Elemente bedient. Kurz darauf beinahe zerbrechlicher Clean-Gesang, der alsbald durch vehementes Core-Gebrülle konstrastiert wird – die zwei Vollzeitsänger Simen Kjeksrud und Jakob Skogli machen’s möglich. Dass der wuchtige Sound nebst Bass und Schlagzeug von nur einer Gitarre produziert wird, ist mindestens ein weiteres anerkennendes Nicken wert.

Es folgt mit „Firstborn“ ansprechend schachteliges, dissonantes Gehaue, in dessen Hintergrund an entrückter Geräuschkulisse nicht gespart wird. Dennoch ist die Scheibe kein glatter Durchmarsch: Der Sprechgesang in „Child Support“ oder auch „Black Lungs“ bringt zwar eine weitere Facette hinein, über deren Notwendigkeit lässt sich jedoch streiten, da die bisherige Eigenart hier zeitweilig verloren geht. Genauso beunruhigend wie das folgende Instrumental- oder vielmehr Noise-Intermediat „Violet“ ist die zugehörige Track-Info, die einen Einblick in das Thema zwischenmenschliche Besessenheit und Kontrolle gibt. Im Allgemeinen befassen sich die Texte – oft mit zahlreichen Kraftausdrücken gespickt – mit widrigen Umständen in der Kindheit wie Scheidung und Vernachlässigung.

Hinter dem nächsten Titel „Molly“ verbirgt sich eine weitere brachiale Multi-Genre-Walze, die dazu noch ein paar Grooves bereithält. Ganz ähnlich halten es ATENA bei „Viole(n)t“: Ähnlich böse, wenn auch etwas tiefere Töne gab es zuletzt bei den Doomcore-Barden BLACK TONGUE zu hören. Nach den letzten melodiösen Takten gibt es mit „Black Lungs“ erneut finsteren Djent auf die Ohren, bevor der ziemlich glattgebügelte, aber nicht minder eindrucksvolle Metalcore-Track „Black Heart“ den sphärischen Abschluss bildet. Fazit: Es sei jedem, der auch nur mit einem der genannten Genres etwas anfangen kann, dringend geraten, sich eine knappe halbe Stunde Zeit zu nehmen und diese Platte zu hören.

18.11.2015

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