Atara / Miserable Failure - Hang Them (Split)

Definitiv nicht das übliche Grindcore-Release, verspricht die Presseinfo … aber da verspricht sie ein bisschen viel, denn was ATARA und MISERABLE FAILURE auf ihrer „Hang Them“-Split zusammengeballert haben, das ist in erster Linie genau das: ein übliches Grindcore-Release. Wenige Songs, die die Zwei-Minuten-Marke überschreiten? Check. Blasts? Check. Der übliche Death-Metal-Einfluss? Check. Natürlich gibt es auch positive Punkte: Bei ATARA haben sich ein paar hervorragende Groove-Momente eingeschlichen, während MISERABLE FAILURE sogar ein bisschen Black-Metal-Feeling durchscheinen lassen (vor allem durch den Sound, aber auch im Riffing, zum Beispiel in „Unus Et Solus Mihi Es“) und damit stellenweise an eine Lo-Fi-Variante von ANAAL NATHRAKH erinnern.

Damit klingen MISERABLE FAILURE in der Tat auf kurzen Strecken ungewöhnlich. Ansonsten bleibt diese Split im Gegenteil zu dem, was uns die Promoabteilung weißmachen will, höchst gewöhnlich. Aber das macht ja nichts, solange die Musik stimmt – und das tut sie. So lassen ATARA immer wieder mit ihren dicken Grooves und ihren NASUM-Momenten aufhorchen, während bei MISERABLE FAILURE besagter Sound, die Samples und manches Riff im Ohr hängen bleiben. Trotzdem orakele ich, dass die „Hang Them“-Split sich in der Masse ähnlicher Veröffentlichungen nicht durchsetzen können wird. Cool gemacht, ja – beide Bands machen ihre Sache ordentlich, und somit zücke ich trotz der ganzen genannten Einschränkungen die 7/10. Aber außergewöhnlich und sich vom Genrestandard abhebend, ihn gar übertreffend? Nein, das nicht.