Atanab - Black Magic

Review

„Black Magic“ heißt das dritte Full-Length-Album der kolumbianischen Black Metaller ATANAB, welches das erste Mal 2006 vom Mini-Label Gate Of Horror veröffentlicht und schließlich 2010 durch Mighty Hordes Productions re-released wurde.

Ob wirklich jemand diese Wiederveröffentlichung braucht, das lasse ich mal so dahingestellt, Fakt ist, dass bei ATANAB Image-mäßig ordentlich auf die Kacke gehauen wird (ein im Internet auffindbares Bandphoto zeigt vier Leute, einen davon im bei KISS entliehenen Corpsepaint, die mit Sonnenbrillen und Pommesgabeln mal so richtig ordentlich posen), während die Musik ein bisschen zu wünschen übrig lässt. Zwar kann das „Black Magic“-Re-Release durchaus mit einem für Underground-Black-Metal-Verhältnisse guten Sound punkten, dennoch ist die Musik nichts, was man so nicht auch schon woanders gehört hätte – und da oft besser. DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT schauen immer mal wieder vorbei, auch ältere WATAIN sind nicht allzu weit entfernt. Allerdings ist das, was ATANAB machen, so einfach gestrickt und simpel gehalten, dass die Riffs wohl jeder durchschnittlich begabte Gitarrenschüler nachspielen könnte (wahrscheinlich sogar besser – das ein oder andere Riff entpuppt sich bei genauerem Hinhören nämlich als ziemlich unsauber gespielt). Das Ganze ist dann auch noch mit (wie könnte es anders sein?) unglaublich klischeebeladenen Lyrics bestückt, sodass jegliche böse Atmosphäre (die tatsächlich zwischendurch mal aufkommt) relativ schnell wieder zerstört wird … nicht mal der trveste Black Metaller sollte so etwas im Jahre 2011 noch ernstnehmen können. Vor allem nicht, wenn sie dann auch noch sowohl in Sachen englischer Grammatik als auch in Sachen englischer Aussprache leicht bis mittelschwer banane sind. Ergo: Trashfaktor!

Wer anno 2011 immer noch auf unausgegoren dahingebolzten Black Metal der einfachen Machart mit grandiosen Titeln wie „Sons Of Evil“, „Rites Of Death“ oder „Born Of Blasphemy Soul 1666“ steht … bitte sehr, viel Spaß. Für alle anderen gilt: Es gibt zwar durchaus schlechteren (Pseudo-) Old School Black Metal, aber wirklich toll ist „Black Magic“ nicht – Höhepunkt bleibt der Sound, der für eine Band dieses Images fast schon glatt ausfällt.

11.05.2011

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