At The Graves - Solar

Review

Das U.S.-Trio AT THE GRAVES spielt Sludge mit leichtem Hang zum Post-Metal (so dick sind die Grenzen da ja ohnehin nicht) und konzentrieren sich dabei auf den Aufbau von schweren Rhythmen und trotzdem auch relativ griffigen, einfachen Gitarrenlinien. „Solar“ ist leicht experimentell angehaucht, ohne jedoch das bediente Genre zu verlassen. Das Experimentelle bezieht sich vielmehr auf das Ausreizen von Riffs und bestimmter Parts, unter dem Motto „mal sehen wie lange das funktioniert“.Zudem würden sie hörbar gerne wie NEUROSIS klingen, was ihnen hier und da auch gelingt. Die verschlingende Hypnotik genannter Genregröße erreichen sie allerdings zu keiner Sekunde.

Der Gesang ist über weite Strecken relativ anstrengend. Zwischen überdrehtem Geschrei und einer monotonen Langweilerstimme pendelnd wird der Hörer sehr stark gefordert. So ganz in die Musik einschmiegen ist dann auch nicht angesagt. Oft klingt es wie ein Kampf zwischen Gut und Böse. So schön es ist, unkomplizierte Passagen zu hören, zu langatmig wird es dann, wenn AT THE GRAVES immer wieder zu kompositorischen Wiederholungen greifen und sich selbst kopieren. All diese positiven wie negativen Facetten machen aus „Solar“ ein Mittelklassealbum, nicht weniger, aber ganz eindeutig auch nicht mehr.

16.07.2012

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