Asystole - Siren To Blight

Review

Maxime auszuloten ist im Death Metal bekanntlich Volkssport. ASYSTOLE bemühen sich um den „uneingeschränkten Herzstillstand“ und malträtieren ihre Instrumente bis ins Unermessliche. Auf ihrem ersten Album liefern die Amerikaner ein brutales Brett technischen Death Metals, der das Mögliche an Extremen herauskitzeln soll.

ASYSTOLE – verkopft und unzugänglich

„Siren To Blight“ ins folglich technisch hoch komplex, spieltechnisch ohne Frage herausragend, aber vom Songwriting auch nach dem x-ten Anlauf zu verkopft und unzugänglich. In einer knappen halben Stunde knüppelt die Band durch, als gäbe es kein Morgen und lässt Hörerinnen und Hören keine Millisekunde durchatmen. ASYSTOLE bieten Extrem-Riffing par excellence, ohne dabei nachhaltige, nachvollziehbare Songstrukturen zu entwickeln. Wer meint DARK ANGEL waren mit ihren 246 Riffs auf dem letzten Album „Time Does Not Heal“ im Ausnahmebereich angekommen, der kann sich auf „Siren To Blight“ gut darin üben, Riffs zu identifizieren, zu zählen und zu sezieren.

Bei allen Extremen fehlt es den Songs an Eingängigkeit und Überzeugungskraft: Wo Bands wie ORIGIN ihre durchgeknallten Spielereien zumeist noch in ein Schema bringen, mangelt es ASYSTOLE sowohl am roten Faden als auch an Vision. Trotz dezent gestreuter Soli und Leads bleibt keiner der Songs im Kopf und man fragt sich, wie die Musiker ihre Riffs und Songs noch voneinander trennen können.

Die Produktion ist für diese Art von Musik leider zu trocken und dumpf, erinnert an DEEDS OF FLESH vor zwanzig Jahren und wird vom viel zu vordergründigen Bass in Brachialgewalt ausgebremst. „Siren To Blight“ bleibt unnahbar, halbgar und reicht keinem der aktuellen Tech-Death-.Platzhirsche das Wasser. Selbst der aufgedrückte Stempel „Dissonant Death Metal“ beschreibt die Musik von ASYSTOLE auch nicht wirklich, denn die Songstrukturen sind eher wild als unharmonisch.

Siren To Blight – ambitioniert, aber ohne Akzente

Mit „Siren To Blight“ nehmen uns ASYSTOLE mit in eine Welt voller Kopfschmerzen. Was dem Album fehlt sind Finesse und Durchschlagskraft – was bleibt, ist ein gut gespieltes Album, das aber keine Akzente setzt und bei aller Ambition an seinen Extremen erstickt.

08.05.2023

- perfection is the end of everything -

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