Astronomikon - Dark Gorgon Rising

Review

Mit „Dark Gorgon Rising“ kredenzt uns die zypriotisch-deutsche Kooperation ASTRONOMIKON ein üppiges, wie detailreich ausgearbeitetes Konzeptalbum, dessen Hintergrund das Mysterium der „Gorgonen“ darstellt. Jene drei dunklen Gestalten mit Flügeln, deren Häupter Schlangen anstelle von Haaren bedeckten, sagte man im antiken Griechenland nach, sie würde es schaffen, durch ihre Blicke den Menschen zu Stein werden zu lassen.

Klassischer Fantasy-Stoff quasi, der eben auch exakt nach einer solchen musikalischen Umsetzung verlangt und von daher dürfte die Verwunderung, dass sich das Quartett Paris Lambrou (Bass), Nicholas Leptos (Gesang), Stefan Dittrich (Schlagzeug) und Sokratis Leptos (Gitarren) dem kraftvollen, heroischen Heavy Metal der alten Schule verschrieben, hat auch relativ gering sein.

Überrascht sein darf man jedoch von der kraftvollen Darbietung, mit der uns die als ARRAYAN PATH bekannte Formation (keine Ahnung, ob es sich bei ASTROMIKON um ein Nebenprojekt handelt, oder die Herrschaften nun generell unter diesem Banner ihr Glück versuchen) die Ehre erweist, denn wer ob der Geschichte etwaigen Kitsch oder allzu viel Bombast erwartet, liegt bei „Dark Gorgon Rising“ definitiv falsch.

Basierend auf ungemein eingängigen, in Richtung von älteren IRON MAIDEN („Seventh Son Of A Seventh Son“ als grobe Orientierungshilfe) tendierenden Melodien lassen uns die Herren herzhafte Metal-Schnittchen vernehmen, die durch die Bank mit reichlich Groove und Power daherkommen. Die von ARRAYAN PATH eingeschlagene, zumeist recht epische Ansatz ist zwar phasenweise immer noch zu vernehmen, zum Großteil jedoch agieren ASTRONOMIKON deutlich rifforientierter und auch geradliniger, wobei es aber immer noch so manches komplexe, progressive Arrangement zu entdecken gibt.

Gelungen auch die wohldosierten folkloristischen Einsprengsel, die – wie in „Anatolia“ oder „Perseas Eurymedon“ – einen gehörigen Beitrag zur Nachhaltigkeit des Materials beitragen und sich den Hörer wie gebannt, oder besser, wie versteinert zuhören lassen. Oder sollte das etwa doch an etwas anderem liegen..?

08.04.2013

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