Meine Herren, ist das zäh was die Finnen von ASTRAL SLEEP auf ihrem Debütalbum “Unawakening“ zelebrieren. Das ist auch schon das richtige Stichwort. Die Jungs um Gitarrist/Sänger Markus Heinonen zelebrieren den Doom-Metal, den sie spielen nach allen Regeln der Kunst. Die fünf Songs auf dem Debütalbum (von denen lediglich einer unter zehn Minuten lang ist) sind dickflüssig wie Lava und bahnen sich ihren Weg in die Gehörgänge auf eine extrem langsame Art und Weise.
Dabei erstrecken sich die Einflüsse von ASTRAL SLEEP von BLACK SABBATH (logisch) über BATHORY und leicht psychedelische Farbtupfer bis hin zu altem US-Death-Metal. Das trifft vor allem auf die Vocals von Markus Heinonen zu. Über weite Strecken growlt der Mann passend zu den Kompositionen. Wenn er aber anfängt clean zu singen, passt das hinten und vorne nicht. Aus dem einfachen Grund, weil Heinonen es schlichtweg nicht schafft, die Töne zu treffen. Gleiches gilt für die hohen Schreie in “Expression“ beispielsweise. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt, denn daran kann man arbeiten. Viel wichtiger sind auch eher die Kompositionen als Ganzes und die sind wirklich gut. Von den dezent eingesetzten Keyboardteppichen im Hintergrund bis hin zu den stimmigen Gitarrenmelodien stimmt in den Songs alles.
Auch für Überraschungen ist in den ellenlangen Songs gesorgt worden. So vernimmt man genrefremde Instrumente wie die Mundharmonika, was dem Bandsound natürlich zusätzliche Nuancen beschert. Der plötzlich aus dem Nichts explodierende Up-Tempo-Part in “Cosmic Key“ ist auch ein gutes Beispiel für die wohldurchdachten Songs des finnischen Kleeblatts. Das unterstreicht auch das gekonnte Spielen mit den auf der Platte vertretenen Stimmungen. Die sowieso schon vorherrschende melancholische Grundstimmung wird beim, die Platte abschließenden, “Away From The World“ immer düsterer, bis sie gegen Ende des Songs beinahe erdrückend depressiv ist, ja fast schon misanthropische Züge hat.
Vom Gesang abgesehen (dafür gibt es natürlich Punktabzug), ist ASTRAL SLEEP ein starkes, düsteres Debütalbum gelungen, das dem geneigten Doom-Fan zusagen dürfte (wenn man nicht gerade CANDLEMASS-artige Melodien erwartet). Ein gutes Album um einen tristen Tag noch etwas trister zu machen. Sieben wohlverdiente Punkte mit Tendenz nach oben.
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