Da hat sich aber jemand still und heimlich in die CD-Regale geschlichen: ASTAROTH sind bisher so gut wie gar nicht bekannt gewesen, so wirklich auf dem Schirm hatte sie wohl niemand, zumindest nicht im deutschsprachigen Raum. Dabei sind die Mitwirkenden der Band schon bei so manch‘ namhaften Projekt auffällig geworden, nämlich unter anderem bei VARULV, ENDEZZMA und TROLL, als Livemusiker auch bei Bands wie ISVIND oder DØDSFALL. Und trotzdem gab es keine großen News zu ASTAROTH, nicht einmal, als man im Jahr 2009 ein Debütalbum aufnahm, das wegen verschiedener Komplikationen bisher nie veröffentlicht wurde. Seit Ende Januar steht es nun aber doch endlich in den CD-Regalen – fünf Jahre nach Bandgründung, nach mehreren Besetzungswechseln und mit neu eingesungenen Vocals ist mit „Chaosatanas“ das erste Lebenszeichen als Band geschafft. Und das ist ein wenig ernüchternd, nachdem das Namedropping in der Bandbiographie doch so einiges erhoffen ließ.
Musikalisch geht man, wer hätte das anders erwartet, in Richtung solcher Bands wie eben ENDEZZMA und DØDSFALL; auch nicht weit entfernt ist das letzte MARDUK-Album, vor allem aber findet sich eine ganze Menge jüngerer WATAIN bei ASTAROTH – und zwar wird teilweise so sehr daran erinnert, dass man schon von Zitaten sprechen möchte (man höre zum Beispiel „Seth“ oder „Grace Of Earth“). Es wird also durchaus düsterer und auf Atmosphäre bedachter Black Metal geboten, der sich jedoch nicht in undurchsichtigen Chaosorgien ergeht, sondern dabei relativ geradlinig und auch melodisch bleibt.
Dabei sind einige nette Stücke herausgekommen, zum Beispiel der Opener „Abyss“, das darauffolgende „Qliphoth“ oder das abschließende „World Enslaved“, im Großen und Ganzen jedoch wäre „Chaosatanas“ vielleicht etwas spannender gewesen, hätte man dem Titel Ehre erwiesen und das Album etwas weniger direkt, stattdessen verworrener und hintergründiger gestaltet – chaotischer und satanischer eben. So ist „Chaosatanas“ ein Album, das zwar ganz ordentlich ist und mit seiner Eingängigkeit auch durchaus gut ins Ohr geht, dem jedoch einfach die Ecken und die Kanten fehlen. Schade, das stark an WATAINs „Sworn To The Dark“ angelehnte „Grace Of Earth“ zeigt, dass ASTAROTH auch anders könnten.
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