Astaarth - Gloria Burgundia

Review

ASTAARTH aus dem Lande des Vizeweltmeisters künden von ihrer burgundischen Heimat. „Nein mein Herr, ich kenne kein Alesia! Ich weiß nicht, wo Alesia liegt!“ Das müsste jetzt aber den meisten bekannt vorkommen; schon damals waren also die Gallier den Römern in einem spektakulären Finale unterlegen. ASTAARTH spielen nun eine wilde Mischung aus Pagan-, Black- und Folk-Metal. Das neue Album nennen sie stolz „Gloria Burgundia“; das lässt schon mal auf glänzende Schwerter, polierte Rüstungen und wehende Standarten schließen.

Was ASTAARTH da auf die Menschheit loslassen, kann ich allerdings kaum in Worte fassen. Nette Verspieler, schräge Klargesänge, es wird gefiedelt, was das Zeug hält und heiseres Gekrächze an den seltsamsten Stellen eingestreut. Es wirkt wie eine Probe auf dem Mittelaltermarkt; allerdings sind einige Musiker noch dabei, die Instrumente zu stimmen, andere unterhalten sich bereits, da sie gar nicht mitbekommen haben, dass der überlange Song noch nicht mal die Hälfte seiner Spieldauer hinter sich hat. Die Franzosen bieten ausgedehnte Instrumentalpassagen, nicht enden wollendes Gefiedel, dass einem die Haare zu Berge stehen lässt ob des Dilettantismus, der hier aufgeboten wird. Diese Fiedel ist wirklich unerträglich. „Wehe den Besiegten“ hieß es einst; nun nach 25 Minuten mit dieser Musik ergeht es einem kaum anders als den unglücklichen Burgundern einst im Kampfe. Man kann einfach nicht mehr. Heroisch intoniert eine Horde Barbaren, Micky Maus krächzt, dazu Marktatmosphäre, sind wir jetzt vor der Burg, im Verlies oder im Wald? Das ist der Musik nicht zu entnehmen.

Die Gitarren werden weich gespielt, treten allerdings zumeist in den Hintergrund, da ja Gefiedel vorherrschen soll. ELUVEITIE machen das ähnlich ungeschickt. Oder AES DANA. Songs entstehen so nicht, eher additiv aneinandergereihte Fragmente, durch eine schwächelnde rostige Black Metal-Klammer zusammengehalten. Die Stimmen, egal welcher Couleur sind ungeeignet für jede Form von Gesang. Was für ein Durcheinander, sogar eine Fußballhymne wird angestimmt. „When The Golden Fleece Blazed“ bietet mal wirklichen BM, allerdings ist der Gesang, die Produktion und die Spielweise höchst unerfreulich. Der Dudelsack zaubert dann endgültig diese Dilettantenatmosphäre in den Song zurück. Nur das Instrumental „Victorious March“ ist in Ordnung, allerdings auch nicht mehr. Also, dass muss alles noch wesentlich besser werden. Der Kitsch ist einfach überbordend; der Umgang mit solchen Stilelementen will halt gelernt sein, siehe FINNTROLL oder ENSIFERUM. Doch bis dahin ist es noch ein steiniger Weg. Aus Spaß auf einem Mittelalterfest, in einigermaßen metgeschwängerter Atmosphäre vielleicht erträglich, ansonsten überflüssig.

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09.07.2007

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