Assorted Nails - War, Death, Destruction And Chocolate

Review

Der Titel und das die Reiter der Schokokalypse mitsamt cremig-brauner Flutwelle zeigende Cover machen klar, dass die Freiburger ASSORTED NAILS auf ihrem Debüt „War, Death, Destruction And Chocolate“ dem „Untrue Death Metal“ ihres gleichnamigen 2007er Demos treu geblieben sind – zumindest was das weniger ernste Drumherum betrifft. Auch das Markenzeichen der Band, der etliche Zentimeter lange Nagel, findet sich wieder im Inneren der CD-Hülle.

Rein musikalisch zeigt sich die seit 2001 aktive Band – mit Ausnahme des abschließenden, an den Ronja-Räuber-Soundtrack erinnernden Männergebrummsanges „Nippelchor“ – aber durchaus von ihrer ernsten Seite: Schnörkelloser, mittelschneller bis schneller Death Metal mit tiefem Growls und gelegentlichem schwarzmetallischen Gekreische ist angesagt. Dabei setzen die fünf Schwarzwälder aber weder auf schiere Brutalität noch auf abgehobenes Gefrickel, sondern suchen – und finden zumeist – ein gesundes, Nachvollziehbarkeit gewährleistendes Maß.

Das Resultat sind in der Mehrzahl knackige Stücke wie etwa „The War Inside“, „Artful Tyrant“ oder „Rise Of The Rotten“, die häufig direkt in den Nacken gehen und sich währenddessen auch schon einmal mit einem zwingenden Refrain im Ohr festsetzen, ohne dabei irgendwie seicht oder angebiedert zu wirken. Trotz des gefälligen Materials sei auch Kritik erlaubt: Nach zehn ähnlich funktionierenden Kompositionen, von denen keine deutlich überragt, sehnt man sich beinahe schon nach den Extremen, die es trotz etwas Variation bei den ASSORTED NAILS nicht wirklich gibt – man hat sie dann doch vermisst, die alles plättende Doom-Walze oder den bedingungslos metzelnden Schädelspalter. Ungewöhnliche Ideen laufen einem ebenso wenig über den Weg.

Auch wenn die schwer ins Parodistische gehenden Blödeleien der ASSORTED NAILS nicht jedermanns Sache sind, ist „War, Death, Destruction And Chocolate“ musikalisch durchaus eine seriöse und respektable Angelegenheit – eben Freiburger Death Metal mit gutem Groove, unaufdringlicher Eingängigkeit, etwas wenig Abwechslung und einem Nagel.

20.04.2011

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