Assassin - Breaking The Silence

Review

Galerie mit 17 Bildern: Assassin - Ruhrpott Metal Meeting 2022

So kann es manchmal gehen. Mitte/Ende der Achtziger zwei, im Underground, umjubelte Scheiben auf den Markt geworfen. In den Neunzigern die Auflösung. Das Comeback 2003 in Wacken (wo auch sonst?) und 2005 das erste musikalische Lebenszeichen, das nicht wenige Fans enttäuschte und die sich daraufhin von der Band abwandten. Denen war das Comeback “The Club” zu sehr von Punk und Hardcore beeinflusst und zeigte wenig von den alten Stärken der Band. Ein neuer Versuch soll jetzt, sechs Jahre später, mit dem neuen Werk “Breaking The Silence” gewagt werden.

Optisch schlagen die Düsseldorfer dabei eine Brücke zum legendären Debüt “The Upcoming Terror”. Ein Kriegsszenario, das den Eindruck vermittelt, ASSASSIN wollten noch einmal angreifen und sie scheinen sich auch wieder gefunden zu haben. Nach nur wenigen Takten wird klar, dass ASSASSIN wieder den alten Biss haben und die Musik auf “Breaking The Silence” wieder eindeutig Thrash Metal beinhaltet. Der eröffnende Titelsong kann mit knackigem Riffing überzeugen und Sänger Robert Gonella giftet sich schön rau durch den Song. Das Tempo ist hoch und ASSASSIN können tatsächlich an “Interstellar Experience” anknüpfen. Das gilt auch für die anderen auf der Scheibe enthaltenen Nummern. Die Gitarristen Michael Hoffmann und Jürgen Scholz schütteln lässig so manch cooles Riff aus den Ärmeln und die Rhythmusfraktion prügelt sich ohne Kompromisse durch das Album, vergisst aber auch nicht hier und da das Tempo an den richtigen Stellen etwas herauszunehmen. Dass ASSASSIN außerdem die alte Aggression, die “The Upcoming Terror” und “Interstellar Experience” ausgezeichnet haben, konservieren konnten, liegt zu einem gewissen Teil auch an Produzent Harris Johns (wen der schon alles produziert hat, sollte klar sein), der abermals einen sehr guten Job abgeliefert hat. Das kommt Nummern wie “Kill Or Be Killed”, “Real Friends”, “Judas” oder auch “Raise In The Dark” und dem starken “Strike Back” zugute und hilft ihnen ihre ganze Wirkung zu entfalten.

So gut das Gros der Songs auf “Breaking The Silence” ist, gibt es doch zwei Kritikpunkte an der Scheibe. Mit “Destroy The State” und “I Like Cola” stehen zwei Stücke auf der Platte, die nicht so recht in den Kontext passen wollen. Beide Songs sind zu hardcorelastig und stoppen – im Fall von “Destroy The Sate” – etwas die Dynamik und den Fluss der Scheibe. Das abschließende “I Like Cola” hingegen soll wohl eine Fortsetzung des Bandklassikers “Junk Food” darstellen. Oder zumindest an ihn angelehnt sein. Leider hat das Stück in keiner Weise die Qualität des “Interstellar Experience”-Songs und beendet das Album recht unrühmlich. Der andere Kritikpunkt betrifft den Gesang von Robert Gonella. Zwar passt seine Stimme über weite Strecken zu den Songs und er vermag es auch noch die schon angesprochene Aggression mit seinen Vocals zu unterstützen. Doch gelingt ihm das leider nicht über die komplette Distanz der Platte.

Trotzdem bleibt unter dem Strich ein starkes Album, das auch alte Fans der Band gerne anchecken dürfen, da vor allem Hoffmann und Scholz den alten Spirit von ASSASSIN wieder aufleben lassen. Es gibt zwar kein “Abstract War” und kein “Assassin”, aber immer noch genug Kraftfutter, dass Thrasher hier mal hinhören sollten. Mit ASSASSIN ist definitiv wieder zu rechnen.

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13.02.2011

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